"Arbeitsteilung 2.0." Kollaboratives Arbeiten der deutschen Verwaltung.

Abstract

Die Analyse bestehender und zukünftig möglicher arbeitsteiliger Prozesse soll zeigen, dass der öffentlichen Verwaltung schon immer arbeitsteilige Organisationsansätze zugrunde lagen, diese aber zum Teil nicht mehr zeitgemäß sind, da sie sich in der Regel damit begnüg(t)en, (vollständige) Aufgaben (vollständig) unterschiedlichen Einheiten zuzuweisen. Zukünftig können und müssen neue "kollaborative" Prozesse und darauf aufbauende Organisationen realisiert werden. Diese orientieren sich nicht mehr entlang der Erfüllung vollständiger Aufgaben, sondern entlang einzelner modularisierter Schritte eines Prozesses und deren Wahrnehmung durch verschiedene (Verwaltungs-) Einheiten. Ein modulares Denken ermöglicht zum einem eine abweichende Zuordnung einzelner "Bausteine" an Verwaltungseinheiten, private Partner oder die Bürger, zum anderen kann für jeden Baustein und nicht nur für die Gesamtaufgabe die sachgerechte Erfüllungsvariante (Eigenerbringung, Outsourcing, ÖPP, materielle Privatisierung u. v. m.) ermittelt werden. Dabei soll zwischen der Arbeitsteilung 1.0, die die überkommene Zuordnung von Aufgaben an einzelne Akteure innerhalb oder außerhalb der Verwaltung betrifft, und einer Arbeitsteilung 2.0 differenziert werden, von der nur gesprochen werden kann, wenn es in einem ersten Schritt zu einer Modularisierung der Aufgabe und nachfolgend zu einer Neuverteilung dieser Module gekommen ist. Gleichbedeutend wird der Begriff der Kollaboration verwendet, wobei beide die Zusammenarbeit mit Bürgern, Wirtschaftsunternehmen und anderen Privaten sowie anderen Verwaltungseinheiten gleichermaßen adressieren.