Nationalsozialistischer Wohnungsbau der Vierziger Jahre in Malchow. Freiraumplanerische Beobachtungen am Beispiel der Quartiere "Sandfeld" und "Neue Heimat".

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Datum

2007

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Herausgeber

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Neubrandenburg

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ISSN

ZDB-ID

Standort

ZLB: 2008/648

Dokumenttyp (zusätzl.)

DI

Autor:innen

Zusammenfassung

Im Mittelpunkt der Arbeit steht als Beispiel für den nationalsozialistischen Wohnungsbau die kritische Beschreibung des städtebaulichen Entwurfs der "Neuen Stadt bei Malchow in Mecklenburg" (1939/40), die Darstellung und Klassifizierung des Siedlungskonzepts, der Überlegungen zum Entwurf, der Erschließung und Bebauung des Quartiers, der Qualitäten der Wohnhäuser und Gebäudetypen. Im Anschluss daran wird untersucht, ob und wie der damalige Siedlungsentwurf bis in die Gegenwart überlebt. Gezeigt wird, wie der städtebauliche Entwurf die alte Stadt und ihre Prinzipien der an der Notwendigkeit und am Bedarf orientierten sparsamen Hufenerweiterung ignoriert. Das bewährte Prinzip einer gemischten und variablen Stadt wird durch zwanghafte Gemeinschaft und einseitige Leere ersetzt. In der Erschließung und Baustruktur des Quartiers Sandfeld treten neben dem schwindenden Anteil an bewährten Vorbildern überwiegend funktionalistische Leitbilder der Moderne in Erscheinung, die versuchen, durch ihre baulich-räumlichen Vorgaben, die Inszenierung der Gemeinschaft und die Funktionstrennung von Arbeit, Wohnen, Erholung und Verkehr zu erzwingen. Mit Hilfe der Funktionalisierung wird die Gliederung und Gestaltung der Erschließung, der Bebauung bis hin zu den Wohnungsgrundrissen bestimmt und als Folge dessen die individuellen Lebensentwürfe der Bewohner festgelegt. Diese Vorstellungen stilisieren und formalisieren die modernen Vorstellungen vom Wohnen, gepaart mit der Absicht der separierenden Kontrolle des alltäglichen Lebens in der Siedlung. Die alterungsfähige Ausstattung des Straßenfreiraumes ordnet sich der funktionalistischen Verkehrsplanung unter. Die Straße wird in ihrer eigentlich vielschichtigen Bedeutung als öffentlicher Raum zu einseitigen Funktionen reduziert und in voneinander aufgelöste Bahnen zergliedert. Der Entwurf erschwert und verhindert die häusliche Produktion. Orte und Wegeverbindungen der häuslichen und außerhäuslichen Arbeiten werden nicht mehr mitbedacht. Mit der Kontrolle gehen die Unmöglichkeit der freien Entfaltung und die Entmündigung der Bewohner einher. goj/difu

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Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

137 S.

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