Mit den Menschen für die Menschen planen. Praktikentheorien, Planungskoalitionen und die Treffpunkte der Drogen- und Alkoholabhängigen in Kiel-Gaarden.

Kraehnke, Lars
Oekom
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Datum

2021

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Herausgeber

Oekom

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

München

Sprache

ISSN

0034-0111

ZDB-ID

506141-6

Standort

ZLB: Kws 150 ZB 6820

Dokumenttyp (zusätzl.)

Autor:innen

Zusammenfassung

Am Beispiel des kollektiven Alkoholkonsums einer Szene von Drogen- und Alkoholabhängigen im Kieler Stadtteil Gaarden wurde untersucht, inwiefern auf den ersten Blick banal erscheinende Praktiken wie das gemeinsame Konsumieren alkoholhaltiger Getränke einen Beitrag zur sozialen und materiellen Ausgestaltung von Szenetreffpunkten im öffentlichen Raum leisten. Klassischerweise wird die Gestaltung dieser Räume als zentrale Aufgabe von Planung auf verschiedenen Maßstabsebenen angesehen. Räumlich wird der Planungsprozess dabei in der Regel in den Büros der Verwaltung, den Plenarsälen der Politik oder an den sprichwörtlichen Runden Tischen diverser Beteiligungsverfahren verortet. Im vorliegenden Beitrag wird hingegen ein anderes Planungsverständnis vorgeschlagen. Unter Rückgriff auf aktuelle Theorieentwicklungen im Bereich raumbezogener Praktikentheorien werden sowohl die Praktiken der formal autorisierten Planerinnen und Planer als auch diejenigen der Szenemitglieder als konstitutiver Bestandteil des Planungsprozesses aufgefasst. Der Planungsprozess verlagert sich damit zu einem nicht unwesentlichen Teil an die Szenetreffpunkte vor Ort. Die Szenemitglieder leisten durch ihr Handeln einen Beitrag zum Planungsprozess und werden in gewisser Weise selbst zu Planerinnen und Planern, die mittels kollektiver Konsumpraktiken ihren Treffpunkt mitgestalten.
This paper shows how publicly accessible places like the gathering places of street drinkers and drug addicted are being shaped and defined by practices as banal and mundane as the collective consumption of alcoholic drinks. In a classical view it is the role of spatial planners on different scales to design these places and to specify how they can be used. In scientific as well as societal debates planning processes are therefore usually located in administration offices, plenary halls of the government or citizen-participation processes. On the contrary, this paper proposes a different understanding of spatial planning. Following current practice-theoretical debates the practices of planners as well as the practices the members of the drinking community perform are conceptualised as a constitutive part of the planning process. As a consequence the planning process itself does not only take place in offices and plenary halls. Instead the site of planning shifts (at least partly) to the gathering places in public space and the street drinkers themselves become planners, who shape their places through the performance of collective drinking-practices.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Raumforschung und Raumordnung = Spatial research and planning

Ausgabe

3

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

243–256

Zitierform

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