Bleiben oder Gehen? Einflussfaktoren auf die Wohnstandortmobilität anerkannter Flüchtlinge in ländlichen Räumen am Beispiel des Bayerischen Waldes.

Weidinger, Tobias/Kordel, Stefan/Pohle, Perdita
Leibniz-Institut für Länderkunde
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Datum

2017

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Herausgeber

Leibniz-Institut für Länderkunde

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Leipzig

Sprache

ISSN

0943-7142

ZDB-ID

Standort

ZLB: Kws 165 ZB 2033

Dokumenttyp (zusätzl.)

Zusammenfassung

Eine zunehmende Zahl von Asylbewerbern erreichte in den vergangenen Jahren Europa und wurde auf der Grundlage staatlicher Verteilungspolitiken auch in ländlichen Gebieten untergebracht. Diese Form internationaler Zuwanderung in ländliche Räume wurde in der Forschung bisher nur randständig betrachtet, wenngleich sie von unterschiedlichen Akteuren als regionaler Entwicklungsimpuls gesehen wird, mithilfe dessen sich Infrastrukturrückbau in Folge von Abwanderung und Geburtenrückgang sowie Arbeitskräftemangel entgegenwirken ließe. Es ist unklar, wie persistent diese Zuwanderungsprozesse für ländliche Räume sind und ob Asylbewerber auch nach der Zuerkennung des Flüchtlingsstatus, wenn sie ihren Wohnstandort frei wählen dürfen, auf dem Land wohnen bleiben (staying put) oder in die Städte weiterwandern (onward migration). Am Beispiel zweier Landkreise im Bayerischen Wald (Deutschland) wird im Beitrag die Wohnstandortmobilität anerkannter Flüchtlinge vor dem Hintergrund von individuellen Wohnstandortwünschen und strukturellen Faktoren wie lokalem Wohnungs- und Arbeitsmarkt, sozialem Umfeld und rechtlichen Aspekten diskutiert. Unter Zuhilfenahme des Integrationsmodells von Ager und Strang werden dabei strukturelle Spezifika ländlicher Räume für die Entscheidung über Bleiben oder Weiterwandern herausgearbeitet. Basierend auf leitfadengestützten Experteninterviews mit lokalen Akteuren zeigen empirische Daten sowohl Land-Stadt-Wanderung, Rückwanderung in ländliche Räume, Zuwanderung in ländliche Räume und rural staying. Individuelle Unsicherheitsfaktoren unterstreichen jedoch den vorläufigen Charakter der Wohnstandortmobilität anerkannter Flüchtlinge. Bei der Suche nach Wohnraum vor Ort und der Integration von Geflüchteten im sozialen Wohnumfeld kommt der Unterstützung durch lokale Akteure eine bedeutende Rolle zu, die direkt oder indirekt Einfluss auf die Wohnstandortmobilität hat. Dabei zeigen lokal-regionale Unterschiede die Heterogenität ländlicher Räume.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Europa regional

Ausgabe

Nr. 3/4

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

S. 46-60

Zitierform

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