Bleiben oder Gehen? Einflussfaktoren auf die Wohnstandortmobilität anerkannter Flüchtlinge in ländlichen Räumen am Beispiel des Bayerischen Waldes.
Leibniz-Institut für Länderkunde
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Datum
2017
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Herausgeber
Leibniz-Institut für Länderkunde
Sprache (Orlis.pc)
DE
Erscheinungsort
Leipzig
Sprache
ISSN
0943-7142
ZDB-ID
Standort
ZLB: Kws 165 ZB 2033
Dokumenttyp
Dokumenttyp (zusätzl.)
Autor:innen
Zusammenfassung
Eine zunehmende Zahl von Asylbewerbern erreichte in den vergangenen Jahren Europa und wurde auf der Grundlage staatlicher Verteilungspolitiken auch in ländlichen Gebieten untergebracht. Diese Form internationaler Zuwanderung in ländliche Räume wurde in der Forschung bisher nur randständig betrachtet, wenngleich sie von unterschiedlichen Akteuren als regionaler Entwicklungsimpuls gesehen wird, mithilfe dessen sich Infrastrukturrückbau in Folge von Abwanderung und Geburtenrückgang sowie Arbeitskräftemangel entgegenwirken ließe. Es ist unklar, wie persistent diese Zuwanderungsprozesse für ländliche Räume sind und ob Asylbewerber auch nach der Zuerkennung des Flüchtlingsstatus, wenn sie ihren Wohnstandort frei wählen dürfen, auf dem Land wohnen bleiben (staying put) oder in die Städte weiterwandern (onward migration). Am Beispiel zweier Landkreise im Bayerischen Wald (Deutschland) wird im Beitrag die Wohnstandortmobilität anerkannter Flüchtlinge vor dem Hintergrund von individuellen Wohnstandortwünschen und strukturellen Faktoren wie lokalem Wohnungs- und Arbeitsmarkt, sozialem Umfeld und rechtlichen Aspekten diskutiert. Unter Zuhilfenahme des Integrationsmodells von Ager und Strang werden dabei strukturelle Spezifika ländlicher Räume für die Entscheidung über Bleiben oder Weiterwandern herausgearbeitet. Basierend auf leitfadengestützten Experteninterviews mit lokalen Akteuren zeigen empirische Daten sowohl Land-Stadt-Wanderung, Rückwanderung in ländliche Räume, Zuwanderung in ländliche Räume und rural staying. Individuelle Unsicherheitsfaktoren unterstreichen jedoch den vorläufigen Charakter der Wohnstandortmobilität anerkannter Flüchtlinge. Bei der Suche nach Wohnraum vor Ort und der Integration von Geflüchteten im sozialen Wohnumfeld kommt der Unterstützung durch lokale Akteure eine bedeutende Rolle zu, die direkt oder indirekt Einfluss auf die Wohnstandortmobilität hat. Dabei zeigen lokal-regionale Unterschiede die Heterogenität ländlicher Räume.
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Schlagwörter
Zeitschrift
Europa regional
Ausgabe
Nr. 3/4
Erscheinungsvermerk/Umfang
Seiten
S. 46-60