Das erreichbare Wohnideal. Nachdruck aus: "Der Aufbau" vom Januar 1949.

Abstract

Zwischen den beiden Extremen des Wohnungsbaus, einerseits der großzügig angelegten Villa und andererseits der Mietskaserne sieht der Autor die Entwicklung der Bedarfsstruktur im Wohnungsbau. Erstere Lösung ist selbst für die gehobene Mittelklasse nicht mehr finanzierbar, letztere selbst für die unteren Einkommensschichten nicht mehr tragbar. Im Laufe von jahrzehntelangen Entwicklungen ist man in den USA zu auffallend allgemeingültigen Grundrisstypen gekommen, die in Form des ebenerdigen Einfamilienhauses in Erscheinung treten. Der Autor stellt hierzu zwei Typen vor und reißt die Möglichkeiten an, die sich im Rahmen einer städtebaulichen Gestaltung von Wohngebieten auf der Basis dieser Typen ergeben können. Im Vergleich zur mehrgeschossigen Wohnbebauung wird die ebenerdige Bebauung dann nicht teurer, wenn man auf die Erschließung mit einem Straßennetz verzichtet, wie sie in den Gebieten mit mehrgeschossiger Bebauung in der Regel vorgesehen wird, und statt dessen schmalere Grundstücke lediglich durch Fußwege erschließt. Anstelle der vertikalen Erschließung kann bei gleichem Kostenniveau dann die angenehmere horizontale Erschließung der Wohnungen erfolgen. Insgesamt wird der Wohnungsbau hierdurch billiger, der Garten wird Wohnraum. (mo)