Das Internet, das Virus und die Stadt: Neue Attraktivität für Suburbia und ländliche Räume?
vhw - Bundesverb. für Wohnen und Stadtentwicklung
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Datum
2021
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Herausgeber
vhw - Bundesverb. für Wohnen und Stadtentwicklung
Sprache (Orlis.pc)
DE
Erscheinungsort
Berlin
Sprache
ISSN
1867-8815
ZDB-ID
2482055-6
Standort
ZLB: Kws 108 ZB 6373
Dokumenttyp
Dokumenttyp (zusätzl.)
Autor:innen
Zusammenfassung
Die Informationsgesellschaft ist eine Stadtgesellschaft. Was wie ein Widerspruch klingt, ist mit der spezifischen Wirkungsweise der Digitalisierung in Gesellschaft, Ökonomie und Raum zu erklären. Zwar erlauben digitale Werkzeuge eine größere Standortungebundenheit und ein flexibleres aktionsräumliches Verhalten, sie substituieren aber physische Kontakte und Mobilitätsvorgänge nur in begrenztem Maße. Das erklärt, warum es ungeachtet des Siegeszuges digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu einer anhaltenden Urbanisierung und weiter steigenden Verkehrsmengen kommt. In der digitalen Ära bewahrt die physische Nähe von Menschen ihre ökonomische Bedeutung. Allerdings könnte die Coronapandemie und der durch sie ausgelöste Schub in der Nutzung von IKT in der Arbeits-, Bildungs- und Freizeitwelt durchaus dezentralisierende Effekte entfalten. Ob insbesondere der Homeofficeboom einer verstärkten Abwanderung aus den Städten Vorschub leistet, bleibt abzuwarten. Während eine verstärkte Suburbanisierung als wahrscheinlich gelten kann, wird die Renaissance des ländlichen Raums als Wohnstandort ausbleiben. Mit dem heutigen Kenntnisstand
lässt sich schlussfolgern, dass es auf den Maßstab ankommt: Während auf einer
überregionalen Ebene eher von anhaltenden Konzentrationsprozessen
zugunsten urban geprägter Regionen auszugehen
ist, könnten Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) auf der regionalen Ebene den Trend zur Dezentralisierung und Dispersion verstärken.
Polyzentrische Metropolregionen und megaurbane Korridore,
die das Ergebnis neuerer Urbanisierungsprozesse
des Planeten und durch äußerst komplexe funktionale Verflechtungen
geprägt sind, wären ohne leistungsfähige IKT und insbesondere das Internet nicht vorstellbar. Ob die Coronapandemie
diesbezüglich katalytisch wirkt, bleibt abzuwarten.
Die Raumordnungs- und Stadtentwicklungspolitik
sollte auf eine solche Entwicklung in jedem Fall strategisch
vorbereitet sein.
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Schlagwörter
Zeitschrift
Forum Wohnen und Stadtentwicklung : Verbandsorgan des Vhw
Ausgabe
5
Erscheinungsvermerk/Umfang
Seiten
231-235
Zitierform
Freie Schlagworte
Stichwörter
Deskriptor(en)
Informationsgesellschaft , Digitalisierung , Internet , Kommunikationstechnologie , Informationstechnologie , Wirkungsanalyse , Wohnortwahl , Arbeitsort , Raumwirksamkeit , Urbanisierung , Suburbanisierung , Dezentralisierung , Stadtentwicklung , Regionalentwicklung , Strukturwandel , Siedlungsstrukturentwicklung