Digitale soziale Netzwerke in der Stadt.

Abstract

Lebendige Stadtteile definieren sich besonders über funktionierende soziale und institutionelle Netze, die den Zusammenhalt und Austausch unter den Bürgern kontinuierlich "anschieben". Neben Nachbarschaften sind vor allem Vereine, Bürgerinitiativen, lokale Veranstaltungen und Feste wichtige Elemente eines solchen Community Buildings. Im Zuge von Internet und Web 2.0 und der damit einhergehenden Veränderungen der Kommunikationsgewohnheiten können digitale Quartiers-Plattformen einen weiteren Baustein dazu bilden. Dabei geht es nicht nur darum, z.B. das lokale Anzeigenblättchen oder Aushänge von Vereinen zu ersetzen, sondern auch Optionen für die Bildung von neuen Online-Communities im Quartier zu eröffnen. Dies können allgemeine soziale Netzwerke sein, Austauschbörsen zu einem bestimmten Interessengebiet und vieles mehr. Der Beitrag fasst wichtige Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt "Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere" (2007-2009) zu Planung, Umsetzung und Betrieb von Quartiersplattformen zusammen und betrachtet diese im Kontext der Problematik der "digitalen Spaltung" sowie der aktuellen Diskussion über die Bedeutung der Privatsphäre im "Social Web". Betreiberseitig dauerhaft gesichert sein müssen ausreichendes technisches Wissen, eine gesicherte Rechtsgrundlage, eine gezielte "Markteinführung" und ein Redaktionsstab, der Kontinuität und Quartiersnähe gewährleistet. Nutzerseitig bedarf es einer kritischen Masse an Besuchern, die noch nicht bei allen Plattformen gegeben ist. Bei den interaktiven Beteiligungsmöglichkeiten beschränkt sich die Nutzerbeteiligung noch weitgehend auf einen "technikaffinen" Personenkreis (Generationenproblem). Lebhafter ist sie, wenn eine lebendige Szene von Vereinen und Gruppen hinter dem Online-Angebot steht und dieses für sich als Plattform nutzt.Lively urban districts define themselves particularly through functioning social and institutional networks, which continually push forward the cohesion and exchange among tile citizens. In addition to neighbourhoods, mainly associations, citizens initiatives, local events and festivities are important elements of such a communitybuilding. In the course of the internet and Web 2.0 and the associated changes of the communication habits, digital neighbourhood platforms can constitute an additional element for this. In this context the issue is not only to replace the local free paper or the notices of associations, but also to create options for the establishment of new online communities in the neighbourhood. These can be general social networks, exchanges fora certain area of interest and many others. In the framework of the departmental research project "Innovations for urban neighbourhoods suitable for families and elderly persons" (2007-2009), different neighbourhood platforms were developed. The articlesummarises the most important findings from the research project on the planning, realisation and operation of neighbourhood platforms and considers these in the context of the problem of the "digital divide" as well as the current discussion about the significance of the private sphere in the "Social Web" On the part of the operators, sufficient technical knowledge, a secure legal basis, a target-oriented "market introduction" and an editorial staff unit which guarantees continuity and closeness to the neighbourhood must be permanently secured. As far as the interactive possibilities for participation are concerned, the participation of the users is still largely restricted to a group of persons with a "technology affinity" (generation problem). It is livelier if a vivid scene of associations and groups stands behind the online offer and uses this for itself as a platform.