Private Finanzierung von ÖPNV-Infrastrukturen.
Luchterhand
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Datum
2010
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Herausgeber
Luchterhand
Sprache (Orlis.pc)
DE
Erscheinungsort
Köln
Sprache
ISSN
0038-9048
ZDB-ID
Standort
ZLB: 4-Zs 345
BBR: Z 212
BBR: Z 212
Dokumenttyp
Dokumenttyp (zusätzl.)
Autor:innen
Zusammenfassung
Aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise werden die kommunalen Haushalte sowohl in Europa als auch in Amerika noch stärker als bisher belastet. Darunter leiden insbesondere die Investitionshaushalte. Im Bereich der Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur verfügen die USA über eine lange Tradition der privaten Finanzierung. Vor diesem Hintergrund werden in dem Beitrag Beispiele der privaten ÖPNV-Infrastrukturfinanzierung beschrieben. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Maßnahmen der privaten Verkehrsinfrastrukturinvestitionen, die aufgrund von Standortvorteilen durch eine gute Verkehrserschließung getätigt werden. Anhand von Beispielen aus Seattle und Portland sowie dem Großraum San Francisco wird deutlich gemacht, dass Gewerbetreibende und Immobilienbesitzer durchaus bereit sind, sich an den Kosten der ÖPNV-Infrastruktur zu beteiligen, da sie unmittelbar von der Verbesserung der Erreichbarkeit profitieren. In den USA hat sich hierfür der Begriff "value capture" eingebürgert. Dahinter verbirgt sich die Beteiligung von Drittnutzern an der ÖPNV-Infrastrukturfinanzierung, um damit die benötigten Mittel zusätzlich zu den Fahrgeldeinnahmen zu generieren. Idealerweise sollten mit den Fahrgelderlösen die Kosten des laufenden Betriebs finanziert werden können. Doch der Kostendeckungsgrad liegt in Deutschland bei über 76 Prozent und bei US-amerikanischen Verkehrsunternehmen nur bei durchschnittlich 33 Prozent. Die Unterschiede zeigen sich nicht nur beim Kostendeckungsgrad. Auch bei den Nutzungsgewohnheiten des ÖPNV sind die Unterschiede groß. Deutsche fahren viermal häufiger mit dem ÖPNV als US-Bürger. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich die Mobilitätsmuster einander annähern. Der ÖPNV wird dabei seine Position nur ausbauen können, wenn es gelingt, sowohl den volkswirtschaftlichen Nutzen einer guten ÖPNV-Infrastruktur in der Öffentlichkeit deutlich zu machen, als auch die einzelwirtschaftlichen Vorteile einer guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln vor Augen zu führen. Dies schließt eine Beteiligung der privaten Nutznießer einer guten Verkehrserschließung mit ein.
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Schlagwörter
Zeitschrift
Der Städtetag
Ausgabe
Nr. 3
Erscheinungsvermerk/Umfang
Seiten
S. 25-29