Kartieranleitung zur Offenland-Biotopkartierung im Freistaat Thüringen.

Abstract

Aufgabe der Biotopkartierung ist, genau Kenntnisse über Lage, Verbreitung, Häufigkeit und Zustand von Lebensräumen zu gewinnen, die für die Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben im Rahmen von Naturschutz und Landschaftspflege von besonderer Bedeutung sind. Für das Arten- und Biotopschutzprogramm ist die Biotopkartierung neben den Artenkartierungen eine der wichtigsten Datenquellen. Es wird zusammen mit der Biotopkartierung die Hauptinformationsquelle für Entscheidungen im Naturschutz bilden und hat die Aufgabe auf längere Sicht betrachtet, die Verwirklichung von Biotopverbundsystemen zu ermöglichen. Mit Hilfe der Biotopkartierung lassen sich relativ konkrete Aussagen zu Menge und Verteilung von Lebensraumtypen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU treffen. Die Daten bilden gleichzeitig eine Basis für die im Rahmen der Richtlinie anfallenden Berichtspflichten. Dazu wurden für die Biotopkarten ein praxisgerechter Kartierungsmaßstab sowie eine möglichst gute Zuordnung aller wichtigen Beschreibungsdaten erarbeitet. Die Landschaftsplanung benötigt die Daten der Biotopkartierung zur Formulierung und Verwirklichung ihrer Ziele. Als Teil einer umfassenden und langfristigen Umweltbeobachtung werden Veränderungen in der Biotop- und damit Lebensraumausstattung der Landschaft deutlich und Gefährdungen erkannt. Biotopkartierungen liefern hierdurch wichtige Daten für die Erarbeitung einer Roten Liste gefährdeter Biotoptypen. Die Untersuchungsergebnisse werden in Form von Karten und Dateien den unteren Naturschutzbehörden, den Staatlichen Umweltämtern, dem Thüringer Landesverwaltungsamt, den Büros und Verbänden, den Hochschulen und anderen der Umweltbildung verpflichtete Einrichtungen, die mit der Offenland-Biotopkartierung arbeiten, zur Verfügung gestellt. sg/difu