Neue Bauten in gewachsener Siedlung. Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2014.

Abstract

Unweit von der Kölner Innenstadt liegt der rechtsrheinische Stadtteil Buchheim, der zu den zehn städtischen Sozialräumen gehört, denen vom Rat der Stadt Köln sozialraumorientierte Hilfsangebote gemacht werden. In dem Stadtteil liegt das 1874 gegründete Carlswerk, das transatlantische Telefonkabel produzierte und bis in die 1960er Jahre über 20.000 Menschen Arbeit bot. Nach Schließung des Werks wurden die leer stehenden Hallen unterschiedlichen kulturellen Nutzungen zugeführt. Die verbliebene Arbeitersiedlung, die in den 1920er Jahren von dem halbstädtischen Wohnungsunternehmen GAG Immobilien AG erbaut wurde, bot der von hoher Arbeitslosigkeit betroffenen Bevölkerung preiswerten Wohnraum. Doch inzwischen entsprach die historische Siedlung längst nicht mehr den heutigen Anforderungen an energieeffizienten und komfortablen Wohnraum. Die GAG stellte fest, dass sich die Siedlung nicht mehr für eine zukunftsfähige und wirtschaftliche Modernisierung eignete und entschied sich für einen Abbruch. Mit der in dem Beitrag vorgestellten Neubebauung ist der GAG eine nachhaltige Wiederbelebung des traditionsreichen Carlswerkquartiers gelungen. Angestrebt wurde eine soziale Mischung aus gefördertem und frei finanziertem Wohnungsbau. Trotz des hohen Kostendrucks war der GAG eine hochwertige Architektur, die sich am Siedlungbau im Bauhausstil orientiert, besonders wichtig. Alle Wohnungen sind barrierefrei und haben einen Balkon oder eine Loggia. Hinzu kommen die Außenanlagen im geschützten, halböffentlichen Inneren der Siedlung, die die soziale Mischung und das Zusammenwachsen von funktionierenden Nachbarschaften fördern.