Neue Methoden für die psychoakustische Bewertung von Verkehrsgeräuschen.

Abstract

Die Bewertung von Verkehrs- und Fahrzeuggeräuschen basiert im Bereich des Umgebungslärms weitgehend auf dem A-bewerteten Schalldruckpegel. So auch in den durch die EU-Umgebungslärm-Richtlinie 2002/49/EC vorgeschriebenen Lärmkarten. Für die Bewertung der Störwirkung von Fahrzeuggeräuschen ist der dB(A)-Pegel jedoch nur begrenzt geeignet, da die für die Wahrnehmung wichtigen Zeit- und Frequenzstrukturen eines Geräuschs nur unzureichend berücksichtigt werden. Im Rahmen des EU-Forschungsprojekts QCITY werden daher zusätzliche Methoden entwickelt, um zum einen zielgerichtet Lärmschwerpunkte mithilfe von Lärmkarten zu identifizieren und zum anderen mittels psychoakustischen Analysen Verkehrsgeräusche hinsichtlich ihrer subjektiven Wahrnehmung zu bewerten. Die subjektive Bewertung von Verkehrsgeräuschen hängt neben den unterschiedlichen Außengeräuschen der einzelnen Fahrzeuge auch wesentlich von der Zeitstruktur und der Zusammensetzung der jeweiligen Fahrzeugflotte ab. Um zunächst eine separate Betrachtung der unterschiedlichen Fahrzeugaußengeräusche zu ermöglichen, wurden in einem ersten Schritt nur Vorbeifahrten einzelner Fahrzeuge untersucht. In einem zweiten Schritt wird die Untersuchung auf komplexe Verkehrsgeräusche erweitert. Die im ersten Schritt durchgeführte Analyse von Einzelvorbeifahrten wurde 2007 abgeschlossen und deren Ergebnisse werden im Beitrag als Zwischenbericht präsentiert. Mithilfe von Hörversuchen wurden bewertungsrelevante Geräuscheigenschaften identifiziert und durch psychoakustische Parameter abgebildet. Mit den gewonnenen Erkenntnissen ist es möglich, Lärmminderungsmaßnahmen auch hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die subjektive Belästigung durch Verkehrslärm zu evaluieren und auszuwählen. Im weiteren Verlauf des Forschungsprojekts QCITY wird dieses Vorgehen auf komplexe Verkehrsszenarien erweitert. difuRegarding community noise the evaluation of traffic and vehicle noise is mostly based on the A-weighted sound pressure level. This accounts also for the noise maps specified in the European Noise Directive 2002/49/EC. However, the ability of the dB(A)-level to evaluate the annoyance effect of vehicle noise is rather limited, since it insufficiently considers time and frequency patterns important for the perception of noise. Therefore, additional methods are developed within the EU-Research Project QCITY to identify relevant noise hot spots based on noise maps and to evaluate traffic noise by means of psycho-acoustic analyses regarding its subjective perception. The subjective evaluation of traffic noise depends beside the different exterior noises of the single vehicles also essentially on the temporal structure and the composition of the respective vehicle fleet. To allow a separate consideration of the different vehicle exterior noises, at first single pass-by events have been investigated. The next step will be the extension of the investigation towards complex traffic noises. The analysis of the single pass-by events performed in the first step has been completed 2007 and its results are presented in this article as an interim report. By performing listening tests noise characteristics substantial for the perception have been identified and represented by psycho-acoustic parameters. With the gained insights it is possible to evaluate and select mitigation measures regarding their effect on the subjective annoyance caused by traffic noise. In the further progress of QCITY this procedure will be extended to complex traffic scenarios.