Regionale Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bis zum Jahr 2000.

Abstract

Nach der deutschen Vereinigung wurde in der BfLR ein neues Bevölkerungsprognosemodell entwickelt und nunmehr erstmals benutzt. Parallel dazu wurde mit zahlreichen Experten eine intensive Diskussion über die künftige demographische Entwicklung geführt. Der Beitrag dokumentiert diese Aktivitäten: (1) Aus der Annahmediskussion wurde ein Resümee gezogen und als Prognose-Input in das neue BfLR-Modell eingespeist. (2) Als Ergebnis dieser Modellrechnungen wurde die Entwicklung des Bevölkerungsbestands und der Bevölkerungsbewegungen in den Regionen bis zum Jahr 2000 prognostiziert. Die Annahmen für die strategischen Parameter des Modells betreffen die Verhaltensweisen der Fertilität, der Mortalität und der Mobilität. Aufgrund der Außenwanderungen wird die Bevölkerungszahl zunehmen. Zwischen Ost und West wird es bedeutende Umverteilungseffekte geben. Die neuen Länder sind von erheblichen Sterbeüberschüssen und Binnenwanderungsverlusten betroffen, die von Außenwanderungsgewinnen nur zum geringen Teil kompensiert werden. Siedlungsstrukturelle Veränderungen treten im Westen kaum auf; im Osten werden Konzentrationstendenzen erwartet. Die Alterung ist ein gesamtdeutscher Trend. Er hat seine höchste Intensität im hochverdichteten Umland der west- und süddeutschen Agglomerationen. Langfristige Modellrechnungen deuten darauf hin, daß, trotz weiterhin starker Außenwanderungsgewinne, die Bevölkerungszahl in etwa 20 Jahren beginnen wird abzunehmen. - (n.Verf.)