Der Einsatz historischer Straßenbahnen als Mittel zur wirtschaftlichen Belebung urbaner Zonen. T. 1.

Abstract

In vielen entwickelten Ländern der Welt ist die Tendenz zur Abwanderung wichtiger Funktionen aus den Innenstädten und den zentrumsnahen Gebieten hinaus in die Vorstädte über lange Zeit hin zu beobachten gewesen. Die Folge war eine schleichende Verödung der Innenstädte und Ortskerne und Veränderungen in der Siedlungsstruktur, vor allem aber der Verlust vielfältiger Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten zugunsten verkehrsgünstig gelegener großformatiger Einkaufs- und Vergnügungszentren am Stadtrand. In den USA hat dieser Trend schon deutlich früher als andernorts und mit besonders spürbaren Konsequenzen eingesetzt. Doch bereits in den 1980er Jahren zeichneten sich erste Ansätze zu einer Umkehr der Entwicklung ab und der Niedergang urbaner Strukturen wurde als Verlust für das Gemeinwesen insgesamt empfunden. Spätestens seit den 1990er Jahren wurden daher erste Initiativen für die Wiederbelebung der Innenstädte in Gang gesetzt. Zu den Maßnahmen der Wiederbelebung gehören Infrastrukturinvestitionen zur Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes und der Erreichbarkeit, um die Wiederansiedlung von Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten zu ermöglichen. Dabei wurde verstärkt auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gesetzt. In diesem Zusammenhang haben zahlreiche Städte die Chance zum Aufbau moderner Stadtbahnsysteme genutzt. Doch kaum geringer ist die Zahl der Städte, die alte Straßenbahnen wieder aufleben ließen oder aufleben lassen. In dem Beitrag werden US-amerikanische Städte vorgestellt, die die Reaktivierung noch vorhandener Linien mit historischen Wagen, den Aufbau neuer Systeme mit historischen Wagen oder neue Systeme mit Replik-Fahrzeugen realisiert haben.