Finanzielle Belastung oder ökonomisches Potential? Regional unterschiedliche Konsequenzen des Aussiedlerzustroms.

Abstract

Der Beitrag untersucht die ökonomischen Konsequenzen des Zustroms an Aussiedlern und Übersiedlern. Die finanziellen Belastungen, die die Integration dieser Gruppen verursacht, sind erheblich. Die Bundesanstalt für Arbeit hat neben den Kosten für Sprach- und Qualifizierungskurse die Inanspruchnahme der Arbeitslosenversicherung zu tragen; die Rentenversicherung wird belastet, da wie in der Arbeitslosenversicherung auch hier in den Aussiedlungsgebieten bzw. der DDR zurückgelegte Beitragszeiten anerkannt werden. Allerdings wird die günstigere Altersstruktur der Aussiedler langfristig zur Entlastung der Rentenversicherung beitragen. Auf längere Sicht werden das niedrigere Durchschnittsalter und die höhere Erwerbspersonenquote der Aussiedler den Rückgang der Bevölkerung und der Erwerbspersonen dämpfen. Auch kann der relativ hohe Anteil an industriellen und handwerklichen Berufen zur Beseitigung von Engpässen in manchen Branchen beitragen. Erhebliche Auswirkungen hat der Zuzug von Aussiedlern auch auf die regionalen Wohnungsmärkte. Das Wohnungsbauprogramm des Bundes allein wird hier, insbesondere in Ballungsräumen, kaum für zusätzliches Wohnungsangebot sorgen können, interessant könnten die Mittel allerdings für private Bauherren in ländlichen Regionen sein. Insgesamt ist zu erwarten, daß in den neunziger Jahren positive Folgen des Aussiedler- und Übersiedler