Luft mit Gewinn. Die Sanierung von Belüftungssystemen in Kläranlagen kann Energiekosten senken.

Abstract

Zahlreiche Klärwerke in der Bundesrepublik Deutschland sind bestrebt, energieautark zu werden, denn Abwasserreinigungsanlagen verfügen über eine beachtliche eigene Energiequelle: Die im Abwasser enthaltenen Kohlenstoffverbindungen können durch anaerobe Prozesse zu Methangas umgewandelt werden, das anschließend zur Produktion von Strom und/oder Wärme genutzt wird. Das größte Hindernis auf dem Weg zu noch mehr Energieautarkie ist häufig das Belüftungssystem. So auch in der Zentralkläranlage Landau-Mörlheim, die in diesem Zusammenhang in dem Beitrag vorgestellt wird. Die vom Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau betriebene Anlage reinigt das Abwasser von rund 51.000 Menschen sowie von verschiedenen Industrie- und Gewerbebetrieben. Das entspricht im Durchschnitt 72.000 Einwohnergleichwerten. Die Reinigungsleistung erreicht bis zu 95 Prozent. Der Klärschlamm wird in zwei Faultürmen in Faulgas umgewandelt und wird als Dünger in der Landwirtschaft verwertet und das Methan für die eigene Energieversorgung verbrannt. Rund 60 Prozent des benötigten Stroms wurden durch Methangas gedeckt. Um noch mehr Energieeffizienz zu erreichen, setzten die Klärwerksbetreiber auf den Einsatz moderner Belüftungssysteme der Klärbecken, denn es war klar, dass neben der notwendigen Betonsanierung auch eine Modernisierung der Belüftung ausschlaggebend für den Energieertrag ist. Es wurden pro Belebungsbecken 326 Streifenbelüfter installiert. Das unmittelbare Ergebnis der Sanierungsmaßnahmen übertraf die Erwartungen der Betreiber, denn nach dem Umbau ergab sich für die Belüftung eine Stromeinsparung von 36 Prozent. Dies entspricht einer Ersparnis von rund 17 Prozent für die Gesamtanlage. Gleichzeitig erhöhte sich die Stromproduktion der Blockheizkraftwerke, so dass der Strombezug um zirka 70 Prozent gesenkt werden konnte.