Das Konzept der Ökosystemleistungen - eine Chance für integratives Gewässermanagement.

Podschun, Simone A./Thiele, Julia/Dehnhardt, Alexandra/Mehl, Dietmar/Hoffmann, Tim G./Albert, Christian/Haaren, Christina von/Deutschmann, Kai/Fischer, Christine/Scholz, Mathias/Costea, Gabriela/Pusch, Martin T.
Bundesanstalt für Gewässerkunde
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Datum

2018

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Herausgeber

Bundesanstalt für Gewässerkunde

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Koblenz

Sprache

ISSN

1439-1783

ZDB-ID

Standort

ZLB: Kws 555 ZB 6766

Dokumenttyp (zusätzl.)

FO
EDOC

Zusammenfassung

Die Planung und die Umsetzung von Bewirtschaftungsmaßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands und des natürlichen Hochwasserrückhalts an Flüssen und Auen gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL), Flora-Fauna-Rahmenrichtlinie (FFH-RL) und Hochwasser-Risiko-Management-Richtlinie (HWRM-RL) sind häufig schwierig. Gründe dafür sind verschiedene Nutzungsansprüche und diverse rechtliche Rahmensetzungen. Die entsprechenden Entscheidungsprozesse können von einer Erfassung und Bewertung von Ökosystemleistungen (ÖSL) profitieren, indem ergänzende Informationen zu den Auswirkungen der Bewirtschaftungsoptionen bereitgestellt werden. ÖSL werden hier verstanden als direkte und indirekte Beiträge von Ökosystemen zum menschlichen Wohlbefinden. Allerdings wurde das ÖSL-Konzeptes bisher kaum in Flussauenlandschaften angewendet. Im Projekt RESI (River Ecosystem Service Index) wurde daher in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis ein Konzept und eine Methodik zur Erfassung und Bewertung von ÖSL in Flüssen und Auen entwickelt. Ziel dabei war es, vor dem Hintergrund der aktuellen Literatur und des Feedbacks von Experten im Gewässermanagement anwendbare konzeptionelle Kernbegriffe wie bereitgestellte ÖSL, genutzte ÖSL und menschliche Beiträge zur Nutzbarmachung zu definieren und eine auf Flusslandschaften angepasste Klassifikation von ÖSL zu erstellen. Für die resultierende Liste der versorgenden, regulierenden und kulturellen ÖSL wurden geeignete Methoden zur Erfassung und Bewertung entwickelt, die hier am Beispiel der regulativen ÖSL "Hochwasserregulation" und kulturellen ÖSL "unspezifische Interaktion mit der Flusslandschaft" dargestellt werden. Die Ergebnisse sowie die Reflektion der Praxisrelevanz von ÖSL zeigen, dass das Konzept für die Bewirtschaftung von Flüssen und Auen anwendbar ist und in der Praxis auf großes Interesse stößt. Die Anwendung des RESI für Planungsszenarien schafft eine sektorenübergreifende Kommunikations- und Informationsbasis, in die alle Akteure einbezogen werden können, was die Ableitung integrativer Bewirtschaftungsoptionen erleichtert und somit die Lösung von Interessenskonflikten unterstützt.
The planning and implementation of management measures to improve the status of freshwaters and the natural flood retention potential of rivers and floodplains (Water Framework Directive, Natura2000, Floods directive) are often challenging due to the various users and diverse legal frameworks involved. The decision-making process could benefit from the assessment and evaluation of ecosystem services (ES) though the complementary knowledge about the effects of management options. ES can be understood as the direct and indirect contributions of ecosystems to human well-being. Research is needed on how the ES concept could be applied in riverine landscapes. Hence, the RESI (River Ecosystem Service Index) project developed a concept and a method for the assessment and evaluation of ES in rivers and floodplains in inter- and transdisciplinary cooperation across both theory and practice. Based on literature and feedback from experts in water management, the project aimed at defining key conceptual terms (such as offered ES, used ES, and human input) and an ES classification that is adapted to the application on riverine landscapes. For the resulting list of provisioning, regulating and cultural ES, methods for the spatially explicit assessment and evaluation were developed, which are presented here by the example of the regulating ES flood regulation and the cultural ES unspecific interaction with the riverine landscape. The results and the reflection of the practical relevance of ES show that the ES concept is applicable for river and floodplain management, and at the same time, stakeholders are interested in using it. The application of the RESI in planning scenarios created a crosssectoral basis for communication and knowledge exchange among all stakeholders, which facilitates the development of integrative management options and thus enables solving conflicts of interest.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung

Ausgabe

Nr. 6

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

S. 453-468

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