Das Objekt der Bevölkerung - eine wissenschafts- und ideengeschichtliche Annäherung.

Roskamm, Nikolai
Springer
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Datum

2013

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Herausgeber

Springer

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Heidelberg

Sprache

ISSN

0034-0111

ZDB-ID

Standort

ZLB: Kws 150 ZB 6820

Dokumenttyp (zusätzl.)

Zusammenfassung

Der Begriff der Bevölkerung ist - anders als der Raumbegriff - kaum im Fokus der Theoriedebatten der sozialwissenschaftlichen und planerischen Raumdisziplinen anzutreffen. Implizit ist die Bevölkerung jedoch als Komplementär zum Raumbegriff in den raumwissenschaftlichen Ansätzen stets präsent. Im Beitrag wird das Objekt der Bevölkerung expliziert und einer wissenschafts-/ideengeschichtlichen Betrachtung unterzogen. Dafür wird erstens der Bevölkerungsbegriff rekonstruiert, den Michel Foucault in seiner Geschichte der Gouvernementalität entfaltet hat. Zweitens werden die großen bevölkerungswissenschaftlichen Debatten des 19. und 20. Jahrhunderts aufgerufen (Malthus, Marx und Engels, Schmoller, Oppenheimer, Mombert) und dabei die zunehmende Konkretisierung des Bevölkerungsbegriffs untersucht. Drittens wird die Entwicklung der Bevölkerungswissenschaft zur Bevölkerungspolitik der 1920er bis 1940er Jahre betrachtet und untersucht, auf welche Weise Bewertungssysteme wie Überbevölkerung, Unterbevölkerung und Bevölkerungsoptimum in diesen Diskurs implementiert werden. Im Fazit wird die These vertreten, dass Raumforschung und Raumplanung zum einen das Objekt der Bevölkerung zur Grundlage haben und dass zum anderen dieser Umstand es erfordert, sich mit dem begrifflichen Erbe des Konzepts der Bevölkerung auseinanderzusetzen.
Theoretical debates in social and planning sciences (like urban planning, urban studies, urban sociology or social geography) are rarely focusing on the term "population" in an explicit way. But implicitly (and as an object) population is-as a complementary concept to "space"-in the centre of such spatial sciences quite often. The purpose of this paper is to take an epistemological glance at the history of the concept of population. Firstly I trace back to Michel Foucault's history of governmentality and work out the meaning of population in this context. Secondly I go to the discourses of population sciences that take place in national economy in nineteenth century and recapitulate the large debates and their population conception (i.e. Malthus, Marx and Engels, Schmoller, Oppenheimer, Mombert). Thirdly 1 look at population policy especially in the 1920ies and 1930ies, which handles with concepts like "overpopulation" and "Bevölkerungsoptimum" and which are deeply embedded in the NS-state and its ideology. In my conclusion I bring forward the argument that population is a fundament of spatial planning and space science ("Raumforschung und Raumplanung") and that therefore is a demand for a permanent controversy concerning the concept of population.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Raumforschung und Raumordnung

Ausgabe

Nr. 1

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

S. 3-14

Zitierform

Stichwörter

Serie/Report Nr.

Sammlungen