Münchner denkmalgeschützte Wohnsiedlung unter den Preisträgern. Wettbewerb Effizienzhaus 2009.

Abstract

Gelungene Architektur und geringer Energiebedarf lassen sich bestens miteinander verbinden. Das haben die 580 Teilnehmer am größten Bauherrenwettbewerb Deutschlands für energieeffiziente Architektur unter Beweis gestellt. 18 von ihnen wurden in dem von der Deutschen Energieagentur (dena) und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) aufgelegten Wettbewerb "Effizienzhaus 2009" ausgezeichnet. Unter den Preisträgern in verschiedenen Kategorien war auch die generalsanierte Boschetsrieder Siedlung in München-Sendling, deren energetische Sanierungsmaßnahmen in dem Beitrag beschrieben werden. Die so genannte weiße Siemens-Siedlung wurde in den 1950er Jahren als Siemens-Werkssiedlung gebaut und gilt als wegweisendes Projekt zur Siedlungsgestaltung der Nachkriegszeit. Seit den 1980er Jahren steht sie unter Denkmalschutz. Gerade das machte die Sanierung nicht einfach, denn die gesetzlichen Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) kollidieren oft mit Auflagen der Denkmalschützer, die beispielsweise eine Photovoltaikanlage auf den Dächern der Siemens-Siedlung ablehnten. Einen Konsens zwischen gestalterischen Belangen und energetischen, bauphysikalischen und bautechnischen Erfordernissen zu finden, um den Gestaltungsduktus der 1950er Jahre wiederherzustellen, war deshalb eine große Herausforderung.