Der Mittellandkanal: Landschaft - kultivierte Landschaft - Kulturlandschaft. Eine Untersuchung zur materiellen Landumnutzung in der industriellen Moderne.
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2016
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DE
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Hannover
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EDOC
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Zusammenfassung
Der Mittellandkanal wurde ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts als küstenparallele Verbindung der Flussgebiete Ems, Weser, Leine und Elbe am nördlichen Rand der Mittelgebirge geschaffen. Der ungebrochene Glaube, die Natur nach den Bedürfnissen der in ihr lebenden Menschen gestalten zu können, ließ Männer wie Leo Sympher und Adolf Prüsmann die norddeutsche Landschaft umbauen, und sie wollten dies tun, ohne den gesellschaftlichen Graben zwischen Landwirtschaft und Industrie zu vertiefen. Die langwierigen Planungen zu einem der wasserbaulichen Verkehrsgroßprojekte im Deutschen Kaiserreich und der sich über mehrere Jahrzehnte hinziehende Bau des gesamten Kanalprojekts veranschaulichen, wie aus den Meliorationsexperten des Landes Verkehrsplaner werden. Zusätzlich dokumentiert die Landschaftszerstörung durch den Kanalbau, mit denen gleichzeitig eine andere "neue" mit dem Kanal in Verbindung stehende (Kultur-)Landschaft geschaffen wurde und der spätere Ausbau des Verkehrsweges die Veränderungen im Umgang mit Natur und Umwelt. In Folge des massiven Landschaftsumbau während der rasanten Industrialisierung Deutschlands im 19. Jahrhundert bekam eine "Landschaft ohne Lobby" im 20. Jahrhundert langsam aber stetig mehr und mehr Unterstützer, die sich nicht nur für Flora und Fauna einsetzten, sondern im Laufe der Zeit auch für den Erhalt bekannter Landschaftsbilder. Durch die jeweiligen zeitentsprechenden baulichen Änderungen gab die sich wandelnde Kanallandschaft den Blick auf strukturelle Umwälzungen im Land frei. So ließ sich die Umstellung von Dampfkraft auf Elektrizität und der Ausbau des deutschen Elektrizitätsnetzes ebenso im Kanalumfeld feststellen wie Veränderungen innerhalb der Transportwirtschaft und auf dem Transportgütermarkt. Die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse spiegelten sich am Kanal und seinem Umfeld in den Freizeiteinrichtungen der Kanalnutzer oder in der allgemeinen Sensibilisierung für natur- und denkmalschützerische Belange wider sowie auch im Umdenken der Wasserbauer hin zu einem naturnahen Gewässerausbau.
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Ausgabe
Erscheinungsvermerk/Umfang
Seiten
377 S.