Quelle für Synthesegas. Deponierter Abfall und Abwasser liefern wertvollen Wasserstoff.

Jordan, Lisa
Deutscher Fachverl.
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Datum

2011

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Herausgeber

Deutscher Fachverl.

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Frankfurt/Main

Sprache

ISSN

0933-3754

ZDB-ID

Standort

ZLB: Zs 5887
BBR: Z 551

Dokumenttyp (zusätzl.)

Autor:innen

Zusammenfassung

Auf dem Gelände eines Abfallentsorgers im nordenglischen Tees Valley entsteht zukünftig aus rund 300.000 Tonnen privater und gewerblicher nicht-recyclebarer Abfälle, die bisher deponiert wurden, Strom für bis zu 50.000 Haushalte. Die Anlage für Erneuerbare Energien ist mit 49 Megawatt eine der größten ihrer Art und die erste einer Reihe ähnlicher geplanter Anlagen, die in den nächsten Jahren entstehen sollen. Voraussichtlich im Jahr 2014 soll die in dem Beitrag vorgestellte Anlage in Betrieb gehen. Die Anlage nutzt für die Energiegewinnung das so genannte "Advanced Gasification"-Verfahren. Dabei vergast der Abfall mit Hilfe einer Plasma-Technologie und mit Zugabe von Sauerstoff unter extrem hohen Temperaturen emissionsarm zu einem energiereichen Gasstrom, einem Synthesegas, das hauptsächlich aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid besteht. Der Gasstrom wird anschließend gekühlt, gereinigt und einer Gasturbine zur Energiegewinnung zugeführt. Alle organischen Materialien verwandeln sich in Synthesegas und Materialien, die sich nicht in Gas umwandeln lassen, verschmelzen zu Schlacke, die ebenfalls weiterverwertet wird, beispielsweise als Füll- und Baustoffe für Architektur und Straßenbau. Zudem kann die Anlage eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Entwicklung einer Infrastruktur für Wasserstoffmobilität spielen, denn die Verwendung des im Synthesegas enthaltenen Wasserstoffes ermöglicht die strukturelle Erweiterung durch eine Wasserstofftankstelle. Während in Tees Valley die Stromversorgung der umgebenden Haushalte im Vordergrund steht, ist ein im kalifornischen Fountain Valley gestartetes Projekt ein Beispiel für die Errichtung einer Wasserstoffinfrastruktur auf Basis von Abfällen. Im August 2011 wurde die weltweit erste Wasserstofftankstelle eröffnet, die den Wasserstoff aus städtischen Abwässern bezieht. Aus den in Tanks befindlichen Abwässern entsteht durch die Zersetzungsprozesse unter anderem Methangas, das in einem mehrstufigen Prozess gereinigt und verdichtet und Brennstoffzellen zugeführt wird. Die Projekte in Tees Valley und Fountain Valley sind mehr als nur Pilotprojekte, da sie konkret und dauerhaft in Versorgungssysteme eingebunden sind und dabei einen Ansatz verfolgen, der neben der Reduktion von Emissionen vor allem einen nachhaltigen Kreislauf im Blick hat.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Entsorga-Magazin

Ausgabe

Nr. 10

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

S. 12-14

Zitierform

Stichwörter

Serie/Report Nr.

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