Planung für den Großraum in den Jahrzehnten der geteilten Stadt.

Bernhardt, Christoph
Lukas
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Datum

2020

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Herausgeber

Lukas

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Berlin

Sprache

ISSN

ZDB-ID

Standort

ZLB: Kws 130/201:4

Dokumenttyp (zusätzl.)

Zusammenfassung

Mit der Besetzung und Teilung Berlins zwischen 1945 bzw. 1949 und 1989 kulminierte die im 20. Jahrhundert von anderen Metropolen stark abweichende Sonderentwicklung der Stadt. Dieser singuläre Entwicklungspfad hatte bereits seit 1918 mit den großen Krisen der Inflation und der Weltwirtschaftskrise eingesetzt und sich mit dem nationalsozialistischen Regime und dem von ihm ausgelösten Krieg vertieft. Als Metropolraum mit nach 1945 faktisch stagnierender Bevölkerungszahl, stark ausgedünnter Industrie und außerordentlich geringer Suburbanisierung, gespalten in zwei antagonistische, von den alliierten Siegermächten kontrollierte politische Einheiten, befand sich Groß-Berlin in einer Situation zwischen permanentem Ausnahmezustand, scheinbarer Normalisierung und ständiger tiefgreifender Transformation. Die Vorstellung einer Gleichrangigkeit oder zumindest Vergleichbarkeit mit Paris, London oder New York, die um 1910 und noch in den 1920er Jahren die Selbstwahrnehmung der städtischen Eliten und Planer bestimmt hatte, müsste für die Zeit nach 1945 ersetzt werden durch den vergleichenden Blick auf andere geteilte Städte, zu denen allerdings kaum Forschungen vorliegen. Die Vielzahl an Akteuren, Institutionen, Planungen und Projekten in zwei miteinander verflochtenen und sich über mehr als vier Jahrzehnte stetig wandelnden Stadthälften wird in diesem Beitrag vereinfachend als Abfolge von vier Phasen beschrieben: der unmittelbaren Nachkriegszeit (1945-1949), der Phase des Wiederaufbaus bis zum Mauerbau (1949-1961), der von zahlreichen Großprojekten geprägten Phase der Konso­lidierung in der Teilung (1961-1971/75) sowie der Transformationsphase des soziali­stisch-sozialdemokratischen Regimes (1971/75-1989) hin zu neuen Konzepten, wie z. B. zur behutsamen Stadterneuerung unter Abkehr vom Paradigma der "autogerechten Stadt". Über die Grundlinien der Entwicklung hinaus vertritt dieser Beitrag die übergrei­fende Leitthese, dass die strukturelle, institutionelle und mentale Spaltung der Stadthälften sich langfristig vertiefte, bei jedoch anhaltend intensiver gegenseitiger Beobachtung, partieller informeller Kooperation der Fachleute und mancher Parallelentwicklung.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Ausgabe

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

120-143

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Serie/Report Nr.

100 Jahre Groß-Berlin; 4
Edition Gegenstand und Raum

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