Aufbau eines landesweiten Biotopverbundes - Herausforderung und Notwendigkeit zugleich!
Gemeindetag Baden-Württemberg
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Datum
2012
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Herausgeber
Gemeindetag Baden-Württemberg
Sprache (Orlis.pc)
DE
Erscheinungsort
Stuttgart
Sprache
ISSN
ZDB-ID
Standort
ZLB: 4-Zs 1723
BBR: Z 333
BBR: Z 333
Dokumenttyp
Dokumenttyp (zusätzl.)
Autor:innen
Zusammenfassung
Mehr als 20.000 Unfälle mit Wildtieren werden pro Jahr in Baden-Württemberg verzeichnet. Einer der Gründe ist das vielen Arten angeborene Wanderungsverhalten und die Wanderungswege mit Straßen oder Siedlungsbändern blockiert sind. Die Folgen für die Natur gehen weit über die Zahl der verunglückten Tiere hinaus. Die Landschaftszerschneidung bewirkt eine Isolierung von Lebensräumen. In Baden-Württemberg hat der Zerschneidungsgrad der Landschaft zwischen 1930 und 2005 um vierzig Prozent zugenommen. Nach einem bundesweit angewandten Berechnungsmaßstab gibt es im Land nur noch 18 große, unzerschnittene verkehrsarme Räume. Infolge dieser Entwicklung werden Teilpopulationen von Arten isoliert, wodurch der genetische Austausch mit den benachbarten Populationen unterbunden wird und Defekte am Erbgut zunehmen. Selbst die Pflanzenwelt ist von der Zerschneidung der Landschaft betroffen, denn viele Pflanzenarten wandern zusammen mit den Tieren. Auf der Basis des bisherigen Schutzgebiet-Systems können die Probleme nicht mehr ausreichend gelöst werden. Um die Existenz der heimischen Arten zu ermöglichen, muss auch außerhalb von Schutzgebieten eine Verbesserung der Lebensbedingungen erfolgen. Nachdem die Einrichtung eines Biotopverbund-Systems mittlerweile im Naturschutzgesetz verankert wurde, ist die Landesregierung gefordert, entsprechende Planungen vorzulegen und umzusetzen. So wurde ein "Generalwildwegeplan" erstellt, der so genannte "Wildtierkorridore" dokumentiert und aufzeigt, an welchen Stellen Kollisionspunkte mit dem Straßenverkehr liegen. Noch detaillierter und umfassender ist der in dem Beitrag vorgestellte "Landesweite Biotopverbund Baden-Württemberg", der vom Institut für Landschaftsplanung und Ökologie und der Universität Stuttgart im Auftrag der Landesregierung erstellt wurde. Ein erster Praxistest durch einige Regionalverbände ist nach Informationen der Landesanstalt für Umwelt und Messungen (LUBW) positiv verlaufen. Auch im Rahmen der Eingriffs-/Ausgleichsregelung sowie in Flurneuordnungsverfahren wurden im Sinne des Biotopverbundes naturnahe Landschaftselemente neu geschaffen.
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Schlagwörter
Zeitschrift
Die Gemeinde
Ausgabe
Nr. 10
Erscheinungsvermerk/Umfang
Seiten
S. 343-345