Ethische Aspekte in der interkulturellen Sozialarbeit.

Schulze-Gockel, Christoph/Büschges-Abel, Winfried/Ulrich, Susanne/Heitmeyer, Wilhelm
Beltz
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Datum

2003

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Herausgeber

Beltz

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Weinheim

Sprache

ISSN

0172-746X

ZDB-ID

Standort

ZLB: Zs 3644-4

Dokumenttyp (zusätzl.)

Zusammenfassung

Titelthema der 1. Ausgabe sind ethische Aspekte in der interkulturellen Sozialarbeit. Christoph Schulze-Gockel führt in seinem gleichnamigen Beitrag in das Thema ein. Für ihn ist Ethik die notwendige Theorie der Handlungen, es gibt kein Leben ohne Ethik. Rechtliche und strukturelle Einschränkungen und Ausgrenzungen, denen Migranten unterliegen, sind mit dem christlichen Menschenbild und der Menschenwürde nicht vereinbar. Interkulturelle Sozialarbeit muss darauf abzielen, unabhängig von Nationalität und ausländerrechtlichem Status allen die gleichen Hilfen anzubieten. Die Mitarbeiter der interkulturellen Sozialarbeit werden damit vor unterschiedliche Dilemmatasituationen gestellt, die sie durch Abwägung lösen müssen, da es keine Patentlösung gibt. Auszüge aus der Rede des griechischen Erzbischofs Christodoulos anlässlich der internationalen Konferenz "Irreguläre Migration als Herausforderung an die europäische Migrations- und Asylpolitik" am 1. November 2002 in Athen geben die Kritik des Erzbischofs an der gegenwärtigen EU-Politik der geschlossenen Grenzen wider. Diese Politik kann weder die Ursachen der Wanderung bekämpfen noch sie als soziales Phänomen begrenzen, trägt allerdings dazu bei, Migration illegal werden zu lassen. Er appelliert an die EU, eine umfassende, realistische und gemeinsame Einwanderungspolitik zu verfolgen. Winfried Büschges-Abel stellt die gegenwärtige Situation sozialer Arbeit mit Migranten dem amerikanischen "Settlement Work" (historisches Modell) gegenüber. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass damals wie heute eine ethische Fundierung der interkulturellen Sozialarbeit unabdingbar ist und entwickelt in Grundzügen einen Handlungsansatz, mit dem konkrete Hilfeschritte geplant werden können. Susanne Ulrich setzt sich aufgrund ihrer Erfahrungen in der Erprobung verschiedener Programme zur Demokratie- und Toleranzerziehung mit dem Begriff "Toleranz" auseinander. Ihrer Ansicht nach besteht Toleranz in der Bereitschaft und Fähigkeit, in immer neuen Konfliktsituationen mit den Bedürfnissen aller Beteiligten verantwortungsbewusst umzugehen. Anhand von Übungen aus verschiedenen Programmen skizziert sie, wie im Rahmen von Seminaren interkulturelle Überschneidungssituationen und Schwierigkeiten in der Toleranzerziehung bearbeitet werden können. Auch Wilhelm Heitmeyer setzt sich mit dem Toleranzbegriff auseinander und zeigt auf, was sich hinter diesem Begriff alles verbirgt. Da für ihn Toleranz "ein einseitiger Prozess ist", der nicht den Zusammenhalt einer kulturell und sozial ungleichen Gesellschaft begünstigt, heißt seine Alternative dazu "Anerkennung". Das Konzept der Anerkennung setzt nämlich die Auseinandersetzung mit den Anderen voraus, ist ein interaktiver und vor allem auf Gleichwertigkeit ausgerichteter Prozess. s-h/difu

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Schlagwörter

Zeitschrift

Migration und Soziale Arbeit

Ausgabe

Nr. 1

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

S. 8-32

Zitierform

Stichwörter

Serie/Report Nr.

Sammlungen