Große Chancen durch Automatisierung im ÖPNV. Netzplanung mit autonomen Bussen am Beispiel des Kantons Zug.

Abstract

Die Verwendung von autonomen Bussen im klassischen, linienbasierten ÖPNV ist bisher in der Literatur kaum thematisiert worden. Ein einfaches Kostenmodell auf der Basis von Werten aus Literatur und Praxis zeigt jedoch, dass (unter schweizerischen Verhältnissen) die Automatisierung Kosteneinsparungen von 50 bis 60 Prozent erlaubt. Im Rahmen einer Fallstudie wird das Modell für unterschiedliche Netzdesignvarianten im Kanton Zug angewendet. Kosten und Nutzen von (1) lokalen Zubringerlinien in verzweigten Ortschaften, (2) zusätzlichen Linien mit Direktverbindungen zu den Hauptzielen, (3) erhöhten Taktfrequenzen auf dem bestehenden Liniennetz, sowie (4) erweiterten Betriebszeiten werden quantifiziert. Der Nutzen des Netzes kann gesteigert und bis zu 40 Prozent mehr Nachfrage generiert werden.The use of autonomous buses in classical line-based public transportation has hardly been addressed by literature so far. However, a simple cost model based on data from literature and practice shows that (under Swiss conditions) cost savings between 50 per cent and 60 per cent are possible thanks to automation. In a case study, the model is applied to different network designs for the Swiss Canton of Zug. Costs and benefits of providing (1) local feeder buses for dispersed towns, (2) additional lines with direct connections to major destinations, (3) increased frequencies on the existing network, as well as (4) extended service times (up to a 24/7 network) are quantified. These measures can significantly increase the overall utility of the network and generate additional ridership (up to + 40 per cent).