Wie lässt sich Verdrängung verhindern? Die Rent-Gap-Theorie der Gentrifizierung und ihre Gültigkeitsbedingungen am Beispiel des Frankfurter Gallus.

Schipper, Sebastian/Latocha, Tabea
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Datum

2018

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Herausgeber

Sprache (Orlis.pc)

DE

Erscheinungsort

Berlin

Sprache

ISSN

2197-2567

ZDB-ID

Standort

Dokumenttyp (zusätzl.)

EDOC

Zusammenfassung

Innerhalb der Gentrifizierungsforschung wird mit Hilfe der sogenannten Ertragslücken- bzw. Rent-Gap-Theorie analysiert, inwiefern kleinräumige Differenzen zwischen gegenwärtigen Verwertungsbedingungen einerseits und Erwartungen zukünftig steigender Mieten und Bodenpreise andererseits Aufwertungs- und Verdrängungsprozesse antreiben. Das Erkenntnisinteresse ist dementsprechend primär gerichtet auf die Ursachen städtischer Restrukturierungsprozesse. In seinem 2014 erschienenen Essay fordert dagegen Eric Clark, der im Verlauf seiner akademischen Karriere die Rent-Gap-Theorie maßgeblich geprägt und weiterentwickelt hat, einen Perspektivwechsel bzw. eine partielle Neuausrichtung der Gentrifizierungsforschung ein. Anstatt in erster Linie darauf zu fokussieren, wie mit Hilfe der Ertragslückentheorie Gentrifizierungsprozesse erklärt werden können, müsse die politökonomische Stadtforschung zukünftig vielmehr den Blick verstärkt darauf richten, unter welchen Bedingungen die Theorie keine Gültigkeit beanspruchen kann. Sein Forschungsauftrag "make rent gap theory untrue" zielt somit darauf ab, zu analysieren, wie wie kleinräumige Differenzen zwischen gegenwärtigen Verwertungsbedingungen einerseits sowie Erwartungen auf zukünftig steigende Mieten andererseits Verdrängungsprozesse antreiben. Er fordert, dass die Stadtforschung den Blick verstärkt darauf richten müsse, wie Verdrängung verhindert werden kann. Diesen Appell aufgreifend, zeigt der Beitrag, bezogen auf den deutschen Kontext, inwiefern mietrechtliche Regularien, stadtplanerische Entscheidungen und die jeweilige Eigentümerstruktur wesentlich darüber entscheiden, ob sich ein immobilienwirtschaftlicher Verwertungsdruck auch tatsächlich in Verdrängungsprozesse übersetzt. Illustriert wird dies am Wandel der Eigentümerstruktur im Frankfurter Gallus seit den 1970er Jahren. Deutlich wird dabei, dass Gentrifizierung kein Naturgesetz darstellt, sondern ein zutiefst politischer Prozess ist, der sich effektiv verhindern lässt.

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Schlagwörter

Zeitschrift

Sub\urban

Ausgabe

Nr. 1

Erscheinungsvermerk/Umfang

Seiten

S. 51-76

Zitierform

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