Eine Seefahrt, die ist rußig ... Schiffe auf dem Meer sind für gewaltige Emissionen verantwortlich.

Abstract

Seit der Umstellung von der Segel- auf die Dampfschifffahrt Ende des 18. Jahrhunderts blasen Schiffe große Mengen Schwefel, Stickoxide und Ruß in die Luft, die die Umwelt und die Gesundheit der Einwohner von Hafenstädten belasten. Die Entwicklung der Kreuzschifffahrt hat die Umwelt- und Gesundheitsbeeinträchtigen noch verstärkt. Die größten Kreuzfahrtschiffe, die derzeit auf den Meeren unterwegs sind, können jeweils fast 6.300 Passagiere und rund 2.150 Besatzungsmitglieder aufnehmen, die auch von den Gesundheitsbelastungen betroffen sind. Denn viele der so genannten Traumschiffe verwenden - wie fast die gesamte Welthandelsflotte - auf hoher See Schweröl als Brennstoff. Dieses ist Rückstandsöl aus der Industrieproduktion, das anstelle der Sondermüllentsorgung kostengünstig an die Schifffahrt verkauft wird. Das Schweröl ist zähflüssig und muss auf 60 Grad erhitzt werden, um von den Motoren verbrannt werden zu können. Es darf bis zu 3,5 Prozent Schwefel enthalten. Das ist die 3.500-fache Menge dessen, was bei mit Diesel betriebenen Personenkraftwagen erlaubt ist. In den letzten Jahrzehnten wurden Umweltvorgaben nur sehr zögerlich umgesetzt. Seit Anfang des Jahres 2010 gilt in der Europäischen Union (EU) ein neuer Standard, wonach Schiffe im Hafen nur noch mit schwefelarmem Diesel betrieben dürfen. Das gilt ausschließlich für Hafengebiete und nur für Schwefel. Keine Änderungen gibt es auf hoher See und an der Küste, bei Feinstaub und Stickoxiden. In der Binnenschifffahrt wird als Treibstoff schwefelarmer Schiffsdiesel benutzt. Dennoch gibt es auch in der Binnenschifffahrt noch ein großes Potenzial zur Vermeidung von Emissionen. Vor diesem Hintergrund werden in dem Beitrag Projekte beschrieben, die sich mit Emissionsminderungspotenzialen in der See- und Binnenschifffahrt beschäftigen.