Verkäufe kommunaler Wohnungsbestände - ein geeignetes Instrument zur Konsolidierung kommunaler Haushalte?

Abstract

Die Finanzlage der Kommunen ist chronisch angespannt. Die vergangenen zehn Jahre sind von dauerhaften Defiziten geprägt, die einen steigenden Schuldenstand der Kommunen nach sich gezogen haben, insbesondere für laufende Zwecke (Kassenkredite). Der (Teil-)Verkauf kommunaler Wohnungsunternehmen ist dabei eine Möglichkeit, liquide Mittel für die Kommunalhaushalte zu generieren, damit Schulden zu tilgen oder zumindest deren Aufnahme zu verhindern. Der Beitrag skizziert zunächst die Finanzlage der deutschen Kommunen und beleuchtet dann die Stellung der Wohnungsunternehmen im Konsolidierungsprozess. Es werden die Bedingungen erläutert, unter denen die Veräußerung von kommunalen Wohnungsbeständen erfolgreich zur dauerhaften Verbesserung der Finanzlage beitragen kann. Anhand der Praxisbeispiele Dresden und Kiel wird die Betrachtung abgerundet.The financial situation of the municipalities is chronically strained. The past ten years have been characterized by long-term deficits, which have caused increasing debts of the municipalities, particularly for current purposes (cash credits). The (partial) sale of municipal housing enterprises is a possibility to generate liquid funds for the municipal budgets, to pay off debts or at least to prevent the taking up of new debts. The article first outlines the financial situation of the German municipalities and then considers the position of the housing enterprises in the consolidation process. The conditions under which the sale of municipal housing stocks can contribute successfully to the durable improvement of the financial situation are discussed. Taking the practical examples of Dresden and Kiel as a case in point, the consideration is rounded off.