Stadtraumkonzeptionen in der Vorbereitungsperiode der industriellen Revolution. Eine Untersuchung des Entstehungszusammenhangs neuer städtebaulicher Ordnungs- und Gestaltungsprinzipien.

Abstract

Der Übergang vom landesfürstlichen zum modernen Städtebau um 1800 ist von eigenständigen städtebaulichen Zielen geprägt, die unter Rückgriff auf die neuen Ordnungs- und Gestaltungsprinzipien entwickelt wurden, und fand im Gebiet des Deutschen Bundes bereits vor den ersten Wachstumszyklen der industriellen Revolution statt. Das kreative Spannungsverhältnis zwischen Einfügung in die Standortbedingungen (Wagner) und Baufreiheit (Schinkel) vereinte in der architektonischen Utopie allgemeine Zweckmäßigkeit mit möglicher Schönheit des Einzelnen (Klenze). In seiner facetten- und materialreichen Untersuchung der städtebaulichen Leistung der Epoche macht der Autor als wichtigste Merkmale einer Veränderung der geometrisch-mechanistischen zur dynamischen Stadtvorstellung die Öffnung des Stadtkörpers, die Einführung topozentrischer Entwürfe in polyzentrischen Systemen und die Aufwertung und Verselbständigung des Einzelbauwerks fest. Hierbei nimmt auch die Individualisierung der bürgerlichen Öffentlichkeit, z.T. unter Rückgriff auf die antike Stadt, Gestalt an. In einem Exkurs wird auf die Residenz in der bürgerlichen Gesellschaft eingegangen. wev/difu