Wirtschaftlichkeitsprobleme bei der Verschärfung energetischer Standards. Effizienzbetrachtung aus Sicht unterschiedlicher Stakeholder.
Hammonia
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Bandtitel
Herausgeber
Hammonia
Sprache (Orlis.pc)
DE
Erscheinungsort
Hamburg
Sprache
ISSN
0939-625X
ZDB-ID
Standort
ZLB: Kws 510 ZB 6884
BBR: Z 143
BBR: Z 143
Dokumenttyp
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Autor:innen
Zusammenfassung
In der Bundesrepublik Deutschland soll bis zum Jahr 2050 der Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein und die Europäische Union (EU) fordert, dass ab 2021 Wohnungsneubauten den Niedrigstenergiestandard erfüllen müssen. Um diese Ziele umzusetzen, werden gegenwärtig die Energieeinsparverordnung (EnEV) reformiert und neue Leitplanken im Ordungsrecht definiert. In dem Beitrag wird aufgezeigt, warum die Politik sich in diesem Prozess nicht ausschließlich auf die gebäudespezifische Energieeffizienz fokussieren sollte. Denn in den letzten zehn Jahren hat sich herauskristallisiert, dass nicht die technischen Möglichkeiten der Realisierung, sondern die Finanzierbarkeit und Bezahlbarkeit die entscheidenden Engpässe der Energiewende im Gebäudesektor sind. Die Wirtschaftlichkeit wurde nicht als Ziel, sondern als Nebenbedingung formuliert und behandelt. Damit das Wirtschaftlichkeitsgebot im Zuge der kontinuierlichen Verschärfungen energetischer Standards nicht flächendeckend außer Kraft gesetzt wird, prüft die Politik vor jeder Novelle die Möglichkeiten und Grenzen zukünftiger Anforderungen. Dazu wird ausgeführt, dass die Frage nach der Effizienz von Maßnahmen in der Umsetzung einer Strategie aus sehr unterschiedlichen Sichtweisen bewertet wird: Ziel der objektspezifischen Bewertung ist die Effizienz technischer Lösungen; Ziel subjektbezogener Lösungen ist die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit aus der Perspektive immobilienwirtschaftlicher Akteure; Ziel der gesamtwirtschaftlichen und umweltpolitischen Bewertung ist die effiziente Vermeidung von Treibhausgasen. Vor diesem Hintergrund werden die Differenzen zwischen verschiedenen Bewertungsansätzen in der Energie- und Klimapolitik aufgezeigt und Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet: Aufgrund der skizzierten Komplexität sollten in der weiteren Entwicklung des Energieeinsparrechts die verschiedenen Perspektiven berücksichtigt werden. Hierfür ist es insbesondere erforderlich, dass vorhandene Zielkonfikte zwischen kostengünstigem Wohnraum und maximaler Energieeffizienz politisch priorisiert werden.
Beschreibung
Schlagwörter
Zeitschrift
Die Wohnungswirtschaft
Ausgabe
Nr. 4
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Seiten
S. 36-39