Kotting-Uhl, Sylvia2008-04-302020-01-042022-11-252020-01-042022-11-2520080941-9225https://orlis.difu.de/handle/difu/140400Der Grüne Punkt steht zu Recht in der öffentlichen Kritik. Zwar brachte das vor 15 Jahren eingeführte neue Sammelsystem gegenüber der zuvor herrschenden Wegwerfmentalität den Fortschritt, dass in der Gesellschaft Abfälle zunehmend als wertvolle Ressource erkannt und das Mülltrennen zum umweltbewussten Verhaltensmuster wurde. Inzwischen ist der Grüne Punkt aber zur Bremse einer ökologischen Abfallpolitik geworden. Das Duale System ist mit Jahreskosten von 1,5 Milliarden Euro im Jahre 2005 eines der teuersten Abfallsysteme Europas, ohne entsprechend bessere Ergebnisse vorzuweisen. Im Dualen System werden gerade einmal fünf Prozent des deutschen Abfalls entsorgt, wovon teilweise nur die Hälfte wiederverwertet wird. Als grundsätzliche Konstruktionsmängel des Dualen Systems gelten, dass nicht Materialien sondern Verpackungen gesammelt werden und bei gewerblichen Stellen anfallende Verpackungen im Gegensatz zu jenen bei privaten Endverbrauchern nicht erfasst werden. Außerdem wird eine wirkliche Kreislaufwirtschaft nicht erreicht, da aus Verpackungsabfällen in der Regel keine neuen Verpackungen produziert werden. Aus Wertstoffen werden in einer Abwärtsspirale immer minderwertigere Materialen hergestellt. Im Rahmen der Diskussion um die gerade beschlossene 5. Novelle zur Verpackungsverordnung werden in dem Beitrag die Kernpunkte eines Abfallkonzepts vorgestellt, das die Abfallverordnung durch eine sinnvolle Wertstoffverordnung ersetzen könnte. difuGrüne Wertstoffverordnung statt Grünem Punkt. Ökologische Innovation.ZeitschriftenaufsatzDH12946EntsorgungAbfallHausmüllAbfallverwertungRecyclingVerbraucherverhaltenUmweltbewusstseinVerpackungsabfallVerpackungsverordnungGetrenntsammlungDuales SystemAlternativmodell