Paffrath, Constanze2005-05-032020-01-042022-11-252020-01-042022-11-2520043-412-18103-Xhttps://orlis.difu.de/handle/difu/191979Während der Zeit der Teilung Deutschlands bestand kein Zweifel: die entschädigungslosen Enteignungen 1945-1949 in der sowjetischen Besatzungszone würden nach Beseitigung des SED-Unrechtsregimes wieder gutgemacht werden. Doch zur Überraschung vieler hob die Regierung Kohl diese Unrechtsmaßnahmen im Prozess der Wiedervereinigung 1989/90 nicht nur nicht auf, sondern legitimierte sie vielmehr, u.a. durch eine Änderung des Grundgesetzes. Zur Rechtfertigung ihres Verhaltens berief sie sich auf eine angebliche Forderung der Sowjetunion und der DDR-Regierung, die damaligen Konfiskationen um den Preis der Wiedervereinigung nicht wieder rückgängig machen zu dürfen: ohne Erfüllung jener Forderung sei die Einheit Deutschlands nicht zu haben gewesen. Dieser Wiedervereinigungslegende setzt die Autorin durch eine gründliche Auswertung aller verfügbaren Quellen ein Ende. Sie weist überzeugend nach, dass es weder eine unverhandelbare Bedingung für die Wiedervereinigung gegeben hat, noch dass die Bundesregierung eine solche, möglicherweise irrtümlich, habe annehmen müssen oder können. Mit der Darstellung eines der wesentlichen Komplexe der Wiedervereinigung ist das Buch sowohl von prinzipieller Bedeutung für die Politikwissenschaft als auch von aktueller Brisanz. difuMacht und Eigentum. Die Enteignungen 1945-1949 im Prozeß der deutschen Wiedervereinigung.MonographieDW15956GesellschaftsordnungDemokratiePolitikRegierungVermögenEnteignungVertragDeutsche EinheitRechtmäßigkeitBedingung