EXTERNTrevisiol, Oliver2007-04-272020-01-042022-11-252020-01-042022-11-252004https://orlis.difu.de/handle/difu/161585Das Deutsche Reich erlebte zwischen den Jahren 1871 und 1945 eine signifikante Einwanderung. Eine Folge war, dass sich eine beträchtliche Anzahl von Menschen um die Einbürgerung bemühte. Die Arbeit untersucht anhand eines Vergleichs zwischen Baden, Bayern und Preußen die Einbürgerungspraxis im Deutschen Reich zwischen Reichsgründung und Zweitem Weltkrieg. Aus sozialgeschichtlicher Perspektive wird gefragt, wer wann zu welchen Bedingungen eingebürgert wurde und wie die Einbürgerungsbehörden ihren weiten Ermessensspielraum nutzten. Es wurden aus zehn Archiven ungedruckte Quellen, darunter überwiegend Einzelfallakten, herangezogen. Die Analyse zeigt für den Untersuchungszeitraum eine Entwicklung der Einbürgerungspraxis, die bei der Entscheidung über einen Einbürgerungsantrag immer weniger den individuellen Antragsteller und dessen persönliche Situation beurteilte, sondern in zunehmendem Maße über den Grad der Erwünschtheit eines Kollektivs entschied, dem der Antragsteller zugerechnet wurde. Insgesamt war die Einbürgerungspraxis von einem rassistisch motivierten Antisemitismus geprägt, der zur Diskriminierung von Juden im Einbürgerungsverfahren führte. Farbige, Angehörige der radikalen Linken und Frauen wurden im Einbürgerungsverfahren massiv diskriminiert und nur in seltenen Fällen eingebürgert. difuDie Einbürgerungspraxis im Deutschen Reich 1871-1945.Graue Literatur7103UDREDM07040321urn:nbn:de:bsz:352-opus-14821RechtsgeschichteGesetzgebungvergleichsuntersuchungBehördeAusländerpolitikBevölkerungswanderungEinwanderungVerfahrenStatistikEinbürgerungStaatsangehörigkeitSozialgeschichteAntisemitismusEinbürgerungsverfahrenErmessensspielraum