Meyer, Baerbel1980-02-022020-05-202022-11-262020-05-202022-11-261975https://orlis.difu.de/handle/difu/457341Ziel der Arbeit ist es, mittels der Analyse einer spezifischen historischen und gesellschaftlichen Situation in West-Afrika einen Beitrag zu leisten zum generellen Problem der Legitimation von Wissen in einer Gesellschaft, d.h. des gesellschaftlich dominierenden Wissens. Entsprechend den neueren erziehungssoziologischen Ansätzen stehen dabei insbesondere Prozesse der Distribution und Vermittlung von Wissen im Vordergrund. Bei der untersuchten Hausa-Fulani-Gesellschaft Nordnigerias handelt es sich um eine Gesellschaft, in der seit Jahrhunderten die arabisch-islamische Schriftkultur sich in Interaktion mit der einheimischen oralen Kultur befindet. Diese Tatsache ist unter erziehungswissenschaftlichen Aspekten interessant, insofern verschiedene Modalitäten der Kommunikation in dieser Gesellschaft existieren. Unter soziologischen Gesichtspunkten ist die Verbindung der arabisch-islamischen Schriftkunde mit den Belangen einer privilegierten Minorität von Interesse. Mit der Aufarbeitung der Geschichte und Organisation des islamischen Elitenwissens soll zugleich ein vorkoloniales afrikanisches Erziehungssystem dargestellt werden. Bei der Darstellung dieses vorkolonialen Systems der Wissensvermittlung und der gesellschaftlichen Verhältnisse im Zentralsudan stützt sich die Arbeit auf ursprünglich arabische Schriften der sudanesischen Intelligenz (in englischer oder französischer Übersetzung) sowie auf später aufgezeichnete mündliche Überlieferungen.Islamisches ElitenwissenIslamErziehungssoziologieBildungswesenKulturSoziologieGeschichteWissen und Kontrolle. Zur Geschichte und Organisation islamischen Eliten-Wissens im Zentralsudan, unter besonderer Berücksichtigung des Kalifates von SokotoMonographie034688