Mießner, Michael2021-02-132021-02-132022-11-262021-02-052022-11-262019978-3-88452-122-5https://orlis.difu.de/handle/difu/579751"Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse" ist das wohl wichtigste raumordnungspolitische Ziel, mit dessen Hilfe die Entwicklung ländlicher Räume gefördert werden soll. In diesem Beitrag wird dieses Ziel und die mit ihm verbundenen Implikationen analysiert. Mit Hilfe der Methode der Critical Discourse Analysis wird der Raumordnungsdiskurs zur ,Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse' untersucht und gezeigt, dass dieses Ziel seit Bestehen der bundesdeutschen Raumordnung keinen klaren Inhalt besitzt und der Begriff daher als leerer Signifikant bezeichnet werden kann. Der Begriff wurde im Jahr 1975 in das Bundesraumordnungsprogramm als politischer Kompromiss aufgenommen, mit dem seitdem unterschiedlichste (raum-ordnungs-) politische Interessen legitimiert und hinter dem unterschiedliche politische Positionen vereint werden können. Aus diesem Grund konnte die ,Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse' in den 1970er Jahren zum hegemonialen leeren Signifikanten im raumordnungspolitischen Diskurs aufsteigen - eine Position, die der Begriff bis in die 1990er Jahre halten konnte. Die jüngsten Diskussionen, in denen in Teilen sogar die Sinnhaftig- und Zweckmäßigkeit der ,Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse' in Frage gestellt wurden, sind vor diesem Hintergrund als weitere Runde der diskursiven Auseinandersetzungen um den leeren Signifikanten zu interpretieren."Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse" als leerer Signifikant.Aufsatz aus SammelwerkRaumordnungspolitikRaumplanungszielLebensbedingungenSoziale UngleichheitLändlicher RaumRäumliche DisparitätBundesraumordnungsprogrammDiskursDiskursanalyseGleichwertige Lebensverhältnisse