Storchmann, Karl-Heinz2000-02-142020-01-032022-11-252020-01-032022-11-2519993-428-09783-1https://orlis.difu.de/handle/difu/42802Dass Kostenunterdeckungen im ÖPNV nicht zwingend negativ zu beurteilen sind, wird im ersten Kapitel dargelegt. Verschiedene wohlfahrtstheoretische Ansätze nehmen Bezug auf diese Problematik und legen normative Kriterien für den Kapitalstock, die Tarifstruktur und für ein optimales Defizit fest. Ein Abgleich dieser Regeln mit den tatsächlichen Charakteristika des deutschen ÖPNV erfolgt im zweiten Kapitel. Im empirischen Teil der Arbeit werden die geschilderten Probleme in einem formalen System abgebildet und mit Hilfe eines Gleichungssystems quantifiziert. Es wird ein ökonometrisches ÖPNV-Modell für Deutschland entwickelt, mit dem das komplexe Zusammenwirken von Preisen, Verkehrsleistung, Herstellungskosten und Defizit erklärt und abgebildet werden kann. Dieses Modell bildet die Grundlage, um verschiedene verkehrspolitische Maßnahmen zu simulieren und deren Implikationen auf Modal-Split, ÖPNV-Kostenstruktur und -Defizit zu untersuchen. Dabei werden Effektivität und Effizienz von Nulltarifen und anderen Preisstrategien im ÖPNV sowie von Kraftstoffpreiserhöhungen für Pkw verglichen und evaluiert. Als das Instrument mit den größten Lenkungswirkungen bei geringsten Kosten stellten sich Abgaben auf den Kraftstoffpreis heraus. Dabei sollte jedoch nicht übersehen werden, dass auch Kraftstoffpreiserhöhungen aufgrund der Umlenkung ausschließlich in der Spitzenlast eine weitere Erhöhung des ÖPNV-Defizits bewirken. Zur Vorhaltung ausreichender Kapazitäten sind zusätzliche öffentliche Unterstützungen für die Unternehmen des ÖPNV notwendig, so dass bezweifelt werden kann, dass die zusätzlichen Steuereinnahmen, wie jüngst gefordert, komplett für Kompensationszahlungen, beispielsweise für eine Senkung der Lohnnebenkosten, zur Verfügung stehen. goj/difuDas Defizit im öffentlichen Personennahverkehr in Theorie und Empirie.MonographieD9908178Öffentlicher VerkehrPersonennahverkehrÖPNVFinanzierungKostenVerkehrsaufkommenFuhrparkVerkehrspreisModellSimulationKostendeckungDefizit