Gilles, BarbeyPanerai, PhilippeHoffmann-Axthelm, Dieter1994-07-042020-01-042022-11-252020-01-042022-11-251994https://orlis.difu.de/handle/difu/84339Es gehört zu den Mythen der Gegenwart, die Moderne habe die Stadt zerstört. Gemeint ist natürlich ein besonderes Ideal von Stadt, nämlich die Stadt des bürgerlichen 19. Jahrhunderts mit ihrer liberalen Gesinnung und gründerzeitlichen Expansionslust, ihrer nicht selten buchstäblich atemraubenden Dichte, dem Ineinander verschiedener Schichten und Nutzungen, dem geschäftigen Treiben in den Straßen, der dampfenden Atmosphäre. Die Moderne hat mit einigen ihrer städtebaulichen Konzepte versucht, die städtischen Nutzungen zu entflechten, die Stadt räumlich zu öffnen und sie in ein ausgeglichenes Verhältnis zur Landschaft zu bringen. Aber hat sie damit Stadt zerstört? Hat sie nicht vielmehr Stadt transformiert, ja sogar um eine Reihe von städtischen Erfahrungen bereichert? Wenn Architekten neuerlich die solide Stadt der Baublocks ungebrochen als Stadt schlechthin propagieren (z.B. die diversen aktuellen Berliner Vorschläge, wie beispielsweise Vittorio Magnago Lampugnanis Aufruf zur konventionellen Blockrandbebauung, so zeugt dies nicht nur von der professionellen Selbstüberschätzung der Mittel und Möglichkeiten, Urbanität per Städtebau herbeizuführen, sondern vorallem von einem verhältnismäßig eingeschränkten Verständnis des komplexen Phänomens Stadt.Rückkehr zu "Stadt"?ZeitschriftenaufsatzI94020503StädtebauVerdichtungBebauungsplanungStadtplanung/StädtebauBlockrandbebauungClusterEntwicklungWertung