Negt, Oskar1987-09-042020-05-202022-11-262020-05-202022-11-261987https://orlis.difu.de/handle/difu/534299Der Grundskandal unserer Gesellschaft ist, daß sie an ihrem Reichtum zu ersticken droht. Im immensen Fundus der vergegenständlichten, toten Arbeit hat sie ihre Barrieren errichtet - passierbar für Menschen, denen lebendige Arbeit abverlangt wird, die sich aber dafür ihre Lebenszeit enteignen lassen müssen. Vor diesen Systembarrieren staut sich, mit wachsendem Zulauf, die Masse der Arbeitslosen, deren Qualifikationen brachliegen und deren Lebenszeit folglich in anderer Weise enteignet wird. Im Zusammenhang mit der 35-Stunden-Forderung der Gewerkschaften werden die politischen und kulturellen Dimensionen der Arbeitszeitverkürzung ausgelotet. Der Autor stellt eine tiefe gesellschaftliche Erosionskrise, eine Krise der traditionellen Organisation der Arbeit und des Lebens fest. Sie kann nicht mehr durch eine weithin erhoffte Aufschwungsphase aus der Welt geschafft werden. Diese unsere Krise produziert - über das gängige Bild der zwei Kulturen hinaus - zwei Realitäten: die Realität derer, die an der traditionellen Zwangsarbeit teilhaben, und die Realität derer, die als Arbeitslose an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Es werden die Bedingungen für das Reich der Freiheit die gesellschaftlich bereits aufgelegt ist, aufgezeigt: die Befreiung der Lebenszeit von gesellschaftlich überflüssiger Arbeits-(zeit) und die Entkoppelung von Arbeit und Einkommen. difuArbeitArbeitsbedingungArbeitszeitArbeitslosigkeitSoziographieSoziologieTheorieSozialstrukturLebendige Arbeit, enteignete Zeit. Politische und kulturelle Dimensionen des Kampfes um die Arbeitszeit. 3. Aufl.Monographie121714