Hunger, Bernd1995-09-112020-01-032022-11-252020-01-032022-11-2519940303-2493https://orlis.difu.de/handle/difu/19345Die großen, meist randstädtischen Neubauwohngebiete in der DDR sind über mehr als drei Jahrzehnte nach weitgehend gleichen städtebaulichen Leitbildern und auf Basis prinzipiell gleicher Planungs- und Finanzierungsinstrumente entstanden. Das in den 50er Jahren entwickelte Konzept des "sozialistischen Wohnkomplexes" wurde in den 60er Jahren perfektioniert und in die neue Dimension großer Wohngebiete umgesetzt. An diesem starre Prinzip wurde selbst noch in den 70er Jahren festgehalten, als sich die Wohnbedürfnisse stark differenzierten. In den 80er Jahren wurde abermals eine Modernisierungschance verpaßt. Statt einer ganzheitlichen Stadtentwicklung wurde weiter der Wohnungsneubau am Stadtrand vorangetrieben. Der Wohnungs- und Städtebau wurde zentral nach normativen Vorgaben geplant und verkam in den 70er Jahren zur nachgeordneten Dienstleistung des "komplexen Wohnungsbaus". Das zentrale Dirigieren der Stadtentwicklung ging einher mit einem normativen Menschenbild, dem eine Vorstellung von der sozialen Struktur der sozialistischen Gesellschaft zugrunde lag, die das Ziel sozialer Gleichheit aller Menschen durch Gleichförmigkei der Lebensbedingungen und der Wohnverhältnisse zurechtbog. Gleichwohl stellen die großen Neubauwohngebiete der DDR eine bedeutende wirtschaftliche Leistung dar, die eine Wohnraumversorgung auf im internationalen Vergleich akzeptablem Niveau ermöglichte. - (Verf.)Die Bedeutung großer Neubaugebiete in der Wohnungs- und Städtebaupolitik der DDR. Historischer Rückblick.ZeitschriftenaufsatzB95040092WohnsiedlungNeuer StadtteilNeue StadtWohnungspolitikStädtebaupolitikSozialismusBauproduktionBaukonstruktionWohnungsmodernisierungGroßsiedlung