Hunziker, Christian2011-10-252020-01-042022-11-262020-01-042022-11-2620110939-625Xhttps://orlis.difu.de/handle/difu/145896In ländlichen Räumen, aber auch in manchen Stadtteilen finden Bewohner keine wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln mehr vor. Denn während sich die Discounter und Supermärkte um attraktive Standorte in den Metropolen einen harten Wettbewerb liefern, ziehen sie sich immer mehr aus weniger umsatzstarken Gebieten zurück, da davon ausgegangen wird, dass ein Supermarkt ein Einzugsgebiet von mindestens 50.000 Menschen braucht. So gibt es beispielsweise mittlerweile in 43 aller bayerischen Kommunen, in denen immerhin 13 Prozent der Bevölkerung leben, keinen klassischen Nahversorger mehr, wie die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GEMA) in einer Studie herausgefunden hat. Vor diesem Hintergrund entstehen zunehmend Initiativen, die sich mit dieser Entwicklung nicht abfinden. In nicht wenigen Fällen spielen dabei auch Wohnungsunternehmen eine wichtige Rolle. In dem Beitrag werden Beispiele hierfür beschrieben. In Werdohl-Ütterlingsen, einem mit sozialen Problemen belasteten Stadtteil, übernahm die Wohnungsgesellschaft Werdohl (Woge) eine leer stehende Ladenzeile. In Aachen war es das Wohnungsunternehmen Deutsche Annington, das die Revitalisierung eines kleinen Ladenzentrums in einer typischen 1970er-Jahre-Waldsiedlung im Stadtteil Preuswald in die Wege leitete. Ein vergleichbares Geschäft wird demnächst in Düren-Grüngürtel von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft für Stadt und Kreis Düren eröffnet. In Nordrhein-Westfalen ist die Dorv-Zentrum GmbH beratend tätig. Die Abkürzung Dorv steht für "Dienstleistung und ortsnahe Rundumversorgung" und ist ein Konzept, das seinen Anfang in Jülich-Barmen nahm, wo im Jahr 2004 durch bürgerschaftliches Engagement ein Ortsteilladen entstand. Auch in Schleswig-Holstein ist die Einbindung der Bevölkerung ein entscheidender Punkt. Hier entstand im Auftrag des Landes das Projekt Markttreff, das ähnlich wie das Dorv-Konzept auf eine Kombination aus dem Verkauf von Waren des täglichen Bedarfs, dem Angebot von Dienstleistungen und einem Treffpunkt setzt.Tante-Emma-Laden des 21. Jahrhunderts. Wenn sich Aldi und Rewe verabschieden.ZeitschriftenaufsatzDH18442WohnungswesenStadtteilWohnsiedlungInfrastrukturausstattungHandelDienstleistungBegegnungsstätteWohnungsbauunternehmenLadenpassageLadenzentrumRevitalisierungLadenbauBürgerinitiativeNahversorgungBürgerengagement