Schmidt, Angelika1992-03-102020-05-202022-11-262020-05-202022-11-261990https://orlis.difu.de/handle/difu/568644Die Autorin erarbeitet die Gründe dafür, daß das in staatsrechtlicher und wirtschaftlicher Grenzlage liegende Amt Kervenheim bis zum 1. Weltkrieg für die Impulse der neuen industriellen Entwicklung weitgehend immun blieb. Kirche und Dorfgemeinschaft übten eine starke soziale Kontrolle aus, die die Bewohner weitgehend abschottete, aber auch soziale Erosion verhinderte. Entsprechend orientierten sich Eheschließungen und Geburten am Rhythmus der ländlichen Produktion und der kirchlichen Feste. Auch die landfluchtartige Migrationswelle, die das Amt Kervenheim um 1900 erfaßte, hatte auf die traditionellen Strukturen eher die Wirkung einer Stabilisierung der Dorfgemeinschaft durch Abwanderung. Das zeigte sich besonders am Verflechtungsverhalten innerhalb der Bevölkerung: Geheiratet wurde nur in der eigenen sozialen Gruppe. Von sozialer Mobilität kann nicht gesprochen werden. Der über das gesamte Jahrhundert starren sozialen Gliederung entsprach eine weitgehend konservierte Wirtschaftsstruktur. Existenzbedingung für diese auch im Vergleich extrem feste und uniformierte Lebensordnung war die (abgesehen vom Städtchen Kervenheim) vorherrschende "undörfliche" Einzelhofstruktur. wev/difuSozialgeschichteWirtschaftsgeschichteLändliche SoziologieDorfLändlicher RaumAgrargesellschaftSteuerBevölkerungsentwicklungSoziographieLandwirtschaftSiedlungsgeschichteWissenschaft/GrundlagenGeschichteAgrargesellschaft am linken Niederrhein, dargestellt am Beispiel des Amtes Kervenheim 1816-1913.Graue Literatur156634