Huck, Lorenz2013-12-172020-04-272022-11-292020-04-272022-11-292009978-3-88619-732-3https://orlis.difu.de/handle/difu/274173Seit mehr als 30 Jahren wird in Deutschland eine kleine Gruppe registrierter Straftäter/innen als »Intensivtäter« gesondert bezeichnet und behandelt. Die Etikettierung rechtfertigt es, gegen die Betroffenen mit der vollen Härte des Gesetzes vorzugehen: dabei wird z. T. geltendes Recht gebeugt, in jedem Falle werden die Betroffenen nachhaltig stigmatisiert. In Berlin erfasst die Klassifizierung meist junge Männer mit Migrationshintergrund, die aus dem Bildungssystem herausgefallen sind, kaum berufliche Perspektiven haben und ohne größere Planung oder Organisation Eigentums und Gewaltdelikte begehen. Mittlerweile ist der Begriff »Intensivtäter« in die Alltagssprache eingegangen und wird als Reizwort in der Boulevardpresse verwendet, um Ängste der Bevölkerung aufzugreifen und weiter zu schüren. Vor dem theoretischen Hintergrund Kritischer Psychologie, in Auseinandersetzung mit kriminologischen Theorien und gestützt auf Interviews mit jugendlichen Insassen des Berliner Strafvollzugs liefert der Autor Argumente gegen personalisierende und individualistische Deutungen mehrfacher strafrechtlicher Auffälligkeit. Die kriminelle Aktivität jugendlicher »Intensivtäter/innen« wird als Versuch verstanden, sich aus einer Position gesellschaftlicher Marginalisierung zu befreien.Jugendliche Intensivtäter/innen. Kriminelle Karrieren und Präventionsmöglichkeiten aus Sicht der betroffenen Subjekte.MonographieDR20008SozialverhaltenLangzeitverhaltenStrafrechtJugendhilfeJugendkriminalitätJugendlicherDiagnoseDelinquenzIntensivtäterJugendpsychiatrieEntwicklungspsychologieKriminalitätsprävention