Mecking, SabineWirsching, Andreas2006-01-122020-01-042022-11-252020-01-042022-11-2520053-506-79608-9https://orlis.difu.de/handle/difu/175676Neben Polizei, Wehrmacht, Partei und Sonderbehörden bildete die städtische Verwaltung einen integralen Bestandteil des Herrschaftssystems. Während die Regellosigkeit der Macht- und Entscheidungsstränge im "Dritten Reich" intensiv diskutiert wurde, sind die ordnenden Strukturen in der Forschung bisweilen vernachlässigt worden. Der Band untersucht anhand regionaler Beispiele Tätigkeitsfelder und Handlungsspielräume der Stadtverwaltungen im NS-Staat, gruppiert um drei große Themenkomplexe: die Personalpolitik, die Gestaltungsspielräume kommunaler Aufgabenwahrnehmung und die von städtischen Dienststellen vollzogenen Verfolgungen. Es wird gezeigt, wie die Kommunen erheblich zur Stabilisierung des NS-Regimes beitrugen. Von städtischen Einrichtungen gingen entscheidende Impulse für die Ausgrenzungs- und Verfolgungspolitik aus. Zu- und Sachbearbeiter, Amts- und Dienststellenleiter waren als Verwaltungsfachleute an der Schnittstelle von "Normen"- und "Maßnahmenstaat" tätig. Dabei stellte die wechselseitige Dynamisierung zwischen lokaler und staatlicher Ebene einen entscheidenden Faktor der nationalsozialistischen Kraftentfaltung dar. Dass dieser Mechanismus nahezu bis Ende des Krieges funktionierte, verweist zum einen auf den erheblichen Anteil der Gemeinden an der Ressourcenmobilisierung des Regimes. Zum anderen wird deutlich, dass die Deutschen überaus gut verwaltet in den Untergang marschierten. difuStadtverwaltung im Nationalsozialismus. Systemstabilisierende Dimensionen kommunaler Herrschaft.MonographieDO051117_018VerwaltungKommunalverwaltungKommunale SelbstverwaltungKommunalpolitikPersonalpolitikSteuerpolitikEnteignungPersonalplanungNationalsozialismusJudeArisierungVerfolgungRassismus