Ulrich, Ralf1993-10-222020-01-042022-11-252020-01-042022-11-251990https://orlis.difu.de/handle/difu/97272Es wird die Rolle der Übersiedlung in die Bundesrepublik für die Krise der DDR 1989/90 analysiert. Der rasch anwachsende Übersiedlerstrom vertiefte und forcierte bereits die Krisen von 1953 und 1961. Dabei wirkten bis 1961 jeweils Versorgungskrisen, bestimmte gesellschaftspolitische Maßnahmen der SED-Führung und Versuche, die Reisefreiheit in die Bundesrepublik einzuschränken, zusammen. Nur durch den Bau der Mauer konnte die DDR sich als zweiter deutscher Staat relativ stabilisieren. Die Existenz eines großen Übersiedler-Potentials und die potentiellen Motive für eine Übersiedlung blieben auch während der relativen Stabilisierung der DDR bestehen. Die Reformprozesse in anderen osteuropäischen Staaten in den 80er Jahren erodierten jedoch Interessenkongruenz und Blocksolidarität, die die Mauer wesentlich mit abstützten. 1989 wurde mit dem "ungarischen Loch" in der Mauer ein Prozeß in Gang gesetzt der unweigerlich zur Auflösung der DDR als Staat führen mußte. Von den verschiedenen Prozessen, die die Mechanik des Zusammenbruchs des politischen Systems der DDR im Jahre 1989 vorantrieben, war die exponentiell anwachsende Übersiedlung der wichtigste. difuDie Übersiedlungsbewegung in die Bundesrepublik und das Ende der DDR.Graue LiteraturS93400052PlanwirtschaftSozialismusUrsachenanalyseGesellschaftsordnungSozialkriseÜbersiedlerStaatsuntergangTransformationDeutsche Einheit