EXTERNBurkhardt, Birgit2018-02-162020-01-052022-11-252020-01-052022-11-252013https://orlis.difu.de/handle/difu/249692Die Arbeit untersucht den Einfluss Menschlicher Territorialität auf das Verkehrsverhalten von Fahrradfahrern. Ebenso werden biologische und lernhistorische Prädiktoren für das Ausmaß von Territorialität überprüft, um langfristig mögliche Risikopopulationen für Unfallverhalten zu identifizieren. Als Grundlage wird zu Beginn ein Instrument zur Messung Menschlicher Territorialität beim Fahrradfahren (I-MTF) auf der Basis eines Arbeitsplatzfragebogens von Brown, Lawrence und Robinson (2005) konstruiert, in einem Vorversuch getestet sowie faktoranalytisch überprüft. In der Hauptuntersuchung beantworten 245 Frauen und 335 Männer in einem Internetfragebogen Items zu ihrem territorialen Verhalten beim Fahrradfahren, Verkehrsverhalten, emotionaler Befindlichkeit und verschiedenen Prädiktorvariablen. Die anschließende statistische Analyse findet Zusammenhänge von drei Subfacetten Menschlicher Territorialität (Identitäts- und Kontrollbezogener Markierung sowie Reaktiver Abwehr) mit relevantem Verkehrsverhalten. Analysen erfolgen getrennt nach der Häufigkeit der Fahrradnutzung, um diese potenzielle Störvariable zu kontrollieren. Die Subfacette Identitätsbezogene Markierung erweist sich als geeigneter Prädiktor für die Häufigkeit von Kollisionen, Alleinunfällen und die Zahl der Gesamtunfälle innerhalb der letzten fünf Jahre (p kleiner oder gleich .05). Ebenso ist sie ein signifikanter Prädiktor für höheres Sicherheits- und Kontrollempfinden der Fahrradfahrer. Die Anzahl von selbst verfassten Beschwerden innerhalb der letzten 5 Jahre wird vom Ausmaß der Subfacette Reaktive Abwehr (p kleiner oder gleich .05) vorhergesagt. Auch gibt es einen signifikanten Zusammenhang von Reaktiver Abwehr und höherem Stressempfinden im Verkehr. Die Arbeit liefert Befunde, die gegen eine generelle Form von "Überoptimismus" der Verkehrsteilnehmer (vgl. z.B. Harré, 2000) sprechen. Evolutionär-psychologische Überlegungen sind die Grundlage für die Überprüfung einer Prädiktorfunktion von Testosteron und Oxytocin auf das Ausmaß gezeigter Territorialität. Die gewählten Operationalisierungen für Testosteron (Geschlecht, Alter, 2D:4D-Verhältnis) und Oxytocin (Fahren mit kleinen Kindern) erweisen sich als signifikante Prädiktoren für Markierungsverhalten bzw. Reaktive Abwehr. Hypergender und Geburtenrangfolge sind wirksame, lernhistorische Variablen für die Vorhersage dieser territorialen Größen. Als vermittelnder Faktor hierfür wird das Streben nach Persönlichkeitsausdruck und Abgrenzung vermutet. Ein integratives Modell aller signifikanten Kenngrößen wird abschließend entwickelt und diskutiert. Am Ende der Arbeit werden Limitationen, methodische Alternativen und Ansätze für spätere Forschung besprochen.Prädiktoren und Folgen Menschlicher Territorialität beim Fahrradfahren.Graue LiteraturZQ5VD7SODS1744urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-227504IndividualverkehrFahrradverkehrStraßenverkehrPlatzbedarfVerkehrsverhaltenSozialverhaltenVerkehrssicherheitSicherheitsabstandBefragungErhebungAnalysemethodeVerkehrsforschungRadfahrerPsychologieStressfaktor