Pasold, StephanieSchaaffkamp, Christoph2012-06-142020-01-042022-11-252020-01-042022-11-2520120340-4536https://orlis.difu.de/handle/difu/146603Im Jahr 1986 wurde der Busverkehr in Großbritannien mit Ausnahme von London vollständig dereguliert. Seither dürfen Busunternehmen jeden Verkehr anbieten, den sie auf kommerzieller Basis betreiben können. Sie unterliegen lediglich einer Informationspflicht gegenüber dem zuständigen Traffic Commissioner als Genehmigungsbehörde. Anders als in der Bundesrepublik Deutschland sind kommerzielle Verkehre vor Wettbewerb auf der Linie nicht geschützt, sondern können immer und überall konkurrenziert werden. Die zuständigen Aufgabenträger schreiben ergänzend Verkehrsleistungen dort aus, wo der kommerzielle Markt nicht in ausreichendem Maße die gesellschaftlich gewünschten Angebote bereitstellt. Die Deregulierung und darauf folgende Privatisierung der meisten zuvor überwiegend in öffentlicher Hand befindlichen Busunternehmen hat den britischen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) grundlegend verändert. In dem Beitrag werden die Entwicklungen des deregulierten Marktes nachgezeichnet. In der Anfangsphase, die mit einem massiven Entzug öffentlicher Gelder einherging, kam es zu einem intensiven Verdrängungswettbewerb mit ausgeprägten Rivalitäten zwischen den Anbietern. Sinkende Servicequalität und steigende Fahrpreise bewirkten eine Verringerung der Fahrgastzahlen. Seit etwa 10 bis 15 Jahren lässt sich jedoch ein Wandel im britischen Buslinienverkehr beobachten. Was auffällt ist, dass dem Bedarf der Kunden über die Wahl des Bedienungsgebietes sowie über direkt nachfragebezogene Bedienzeiten und -frequenzen entsprochen wird. Darüber hinaus beeindrucken die Qualität von Fahrzeugen, Ausstattung und Kundenkommunikation. Ein Schlüsselkriterium des Erfolgs ist die funktionierende Zusammenarbeit zwischen Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen. Dennoch wird die abschließende Frage, ob das britische Modell auf Deutschland übertragen werden sollte, mit einem Nein beantwortet. Die wichtigste Erkenntnis aus Großbritannien ist aber, dass die Bedürfnisse der Fahrgäste stärker in den Mittelpunkt gestellt werden müssen.Aktuelle Innovationen im britischen Busverkehr. Was lässt sich von den erfolgreichen Ansätzen in die deutschen ÖPNV-Strukturen übertragen?ZeitschriftenaufsatzDH19151VerkehrStadtverkehrRegionalverkehrÖPNVBusverkehrLinienverkehrVerkehrsnachfrageBedarfsbusVerkehrsunternehmenVerkehrsbedienungWettbewerbVerkehrskonzessionAuftragsvergabeVerkehrspolitikOrganisationsstrukturLiberalisierungDienstleistungsqualitätKundenorientierungLändervergleichÜbertragbarkeit