Brunn, Gerhard1994-12-052020-01-032022-11-252020-01-032022-11-2519930303-2493https://orlis.difu.de/handle/difu/17716Der Beitrag zeigt, daß Regionalismus im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland wie im übrigen Westeuropa zu den Grundthemen der Geschichte gehört. Regionalismus wird dabei als Bewußtsein der Menschen von subnationaler Besonderheit und Verortung verstanden, das sich auf vielfältige Weise artikuliert und das immer auch auf menschliches Handeln bezogen ist. Ausgehend von diesen grundsätzlichen Erwägungen, unternimmt es der Beitrag, kurz die Geschichte von Regionalismen als eines gesamteuropäischen Phänomens zu skizzieren. Regionen als Folien moderner Selbstdefinitions- und Handlungssequenzen entstanden danach seit dem frühen 19. Jahrhundert. Intellektuelle Instrumente zu deren Konstitution lieferte vor allem Spätaufklärung und Romantik. Insofern wurden regionale Auto- und Heterostereotype mehr und mehr zu idyllisierenden Projektionsflächen eines spezifischen Antimodernismus verdichtet. Dieser erhielt im Frankreich der Jahrhundertwende einen weiteren Impuls zu einem konservativen, nationalistischen Integrationskonzept. Die Lösung der Kopplung von Regionalität und Nationalität deutet sich in Westeuropa erst seit den 50er Jahren an. Heute scheinen sich die Regionen bzw. ihre Vertreter dagegen mehr und mehr zu einem neuen, europäisierenden Forum zu entwickeln. - (Verf.)Regionalismus im 'west'europäischen Kontext.ZeitschriftenaufsatzB94080210GeschichteRegionalismusInternational