Eichstädt, Wulf2005-07-042020-01-042022-11-252020-01-042022-11-2520050303-2493https://orlis.difu.de/handle/difu/155357Wittenberge ist ein viel zitiertes Beispiel in der Diskussion um die schrumpfenden Städte und die Aufgaben des Stadtumbaus. Es ist eine Stadt, die mit der Industrialisierung vor 150 Jahren groß geworden ist und durch die Deindustrialisierung nach der Wiedervereinigung in seiner Existenz und Identität gefährdet wird. Bei dieser Gefährdung geht es nicht nur um den Leerstand, die Verwahrlosung und den Verfall prägender Industriebauten, sondern um den zunehmenden Leerstand in den zwischen 1850 und 1914 entstandenen Wohn- und Geschäftsquartieren der Innenstadt. Zusammen genommen stehen in den älteren Quartieren der Innenstadt inzwischen fast 50 % der Wohnungen leer, meist in schlechtem Zustand und ohne Modernisierung, während in den benachbarten Plattenbauten der Leerstand sehr viel geringer ist und die Bewohner eine feste Bindung an diese neueren Viertel entwickelt haben. Die komplizierte Aufgabe der Wittenberger Stadterneuerung unter den Bedingungen einer schrumpfenden Stadt mit attraktiven Plattenbauquartieren am Innenstadtrand besteht nicht nur darin, dass viel zu wenig Geld vorhanden ist, um alle Altbauten der Innenstadt zu erneuern, sondern dass gleichzeitig auch die Nachfrage nach erneuerten Wohnungen immer geringer wird, wodurch jeder in eine Altbauwohnung investierte Euro eine immer risikoreichere Anlage wird. In dieser schwierigen Situation wird in Wittenberge versucht, eine Strategie des punktuellen Abrisses auch in Altbauquartieren durchzuführen, die die Anzahl der erneuerungsbedürftigen Wohnungen und Wohnhäuser verringert, gleichzeitig jedoch die prägenden Räume und Blockkanten erhält und mit den neuen Blocköffnungen den Freiflächen- und Erschließungsstandard der umgebenden Altbauten erhöht. In Wittenberge wird diese Strategie als Alternative zum Leitbild der "perforierten Stadt" verstanden. Der Beitrag berichtet zusätzlich über die vielfältigen Bemühungen der Stadt und ihrer Bürger, die Hauptstraße der Stadt als Einkaufsstraße zu fördern sowie das wichtigste alte Industriedenkmal der Stadt, die historische Ölmühle, zu erhalten. difuStadterneuerung in einer schrumpfenden Stadt. Das Beispiel Wittenberge.ZeitschriftenaufsatzDI0549039StadtentwicklungsplanungStadterneuerungHistorische StadtDenkmalschutzSchrumpfungStadtgeschichteAltstadtInnenstadtStadtumbau OstDeindustrialisierungRückbau