Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim1994-04-122020-01-032022-11-262020-01-032022-11-2619920303-2493https://orlis.difu.de/handle/difu/16152Die Wanderungsbewegungen der 90er Jahre dieses Jahrhunderts können als "neue Völkerwanderung" bezeichnet werden. Durch die Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern (und hier insbsondere in Afrika und Südasien) hat sich ein immenses Migrationspotential aufgebaut. Es ist allerdings nicht selbstverständlich, daß dieses Potential tatsächlich auch zu Wanderungen führt. Hinzu kommt, daß sich die Welt zunehmend als Weltgesellschaft herausgebildet hat. Die internationale Migration erscheint dann bestimmt von den Entwicklungsunterschieden zwischen nationalen Einheiten der Weltgesellschaft als strukturellem Faktor und von der Wertintegration, mit der die Forderung nach sozialer Besserstellung produziert und legitimiert wird. Migration ist eine spezifische Strategie für sozialen Aufstieg, der dem potentiellen Auswanderer im Herkunftsland versagt bleibt. Erste Voraussetzung für eine Verringerung des interkontinentalen Wanderungspotentials wäre eine Verlangsamung des Weltbevölkerungswachstums. Noch wichtiger wäre es, wenn die "Europäisierung der Erde" rückläufig würde und die Entwicklungsunterschiede zum Ausgleich kämen. Da all dies wenig wahrscheinlich ist, dürften die internationalen und interkontinentalen Wanderungen noch weiter zunehmen.Die neue Völkerwanderung. Ursachen internationaler und interkontinentaler Migration.ZeitschriftenaufsatzB94010029BevölkerungswanderungGesellschaftsordnungWirtschaftsordnungUrsachenanalyseAusländerEinwanderungMigrant