Schaier, Joachim1992-03-102020-05-202022-11-262020-05-202022-11-261991https://orlis.difu.de/handle/difu/568637Die als liberal und fortschrittlich eingeschätzte badische Bürokratie bewies in der Hungerkrise, daß sie den sozioökonomischen Problemen der Vormärzphase nicht gewachsen war. Das Fehlen jeder modernen Sozialpolitik und die Versäumnisse und Halbherzigkeiten bei der Durchführung von Struktur- und Hilfsmaßnahmen stellten bloß, daß die Reformen nur den Staatsapparat erreicht hatten. Im Streit um staatliche Marktregelementierungen oder Vertrauen auf die Heilungskräfte des Freihandels setzte sich die liberale Position durch und rief zunächst zur kollektiven Selbsthilfe auf. Selbst auf dem Höhepunkt der Krise bot die Regierung statt eines sozialen Netzes nur käufliche bzw. rückerstattbare Hilfen, die meist mühsame und langwierige Genehmigungsprozesse erforderten. Somit gingen die Bemühungen nicht über das ebenfalls fehlgeschlagene Management der Hungerkrisen 1770/72 und 1816/17 hinaus. Insofern war die Bürokratie nicht nur an der Schaffung der Ursachen für die 1848er Revolution, sondern auch an der noch lange anhaltenden Rückständigkeit des Odenwalds selbst aktiv beteiligt. wev/difuHungersnotErnährungVerwaltungshandelnVerwaltungsgeschichteSozialgeschichteStaatsverwaltungKommunalverwaltungLändervergleichWirtschaftspolitikVerwaltungLandesgeschichteVerwaltungshandeln in einer Hungerkrise. Die Hungersnot 1846/47 im badischen Odenwald.Monographie156627