Kotkin, Stephen1996-07-222020-01-042022-11-262020-01-042022-11-261995https://orlis.difu.de/handle/difu/91389Die Gartenstadt, von der die ersten Siedler in Magnitka träumten, wurde - um es vorsichtig auszudrücken - niemals realisiert, resümiert Willi Bogun, Chefarchitekt der Stadt bis 1989, am Vorabend des 60. Geburtstags von Magnitogorsk. Magnitogorsk hatte eine Stadt werden sollen, aus der man alle Probleme der Städte, die man bis dahin kannte, ausschloß. Sozgorod-die sozialistische Stadt, das war der Traum vom besseren Leben mit Gesundheit, gleiche Bildungschancen für jeden, gerechter Verteilung aller Güter und Glück. Magnitogorsk war eine Stadt, die man einem großen und wichtigen Industriezentrum zugeteilt hatte. Auch dieses Zentrum war ein Traum, der Traum von einer technologischen und industriellen Revolution, die den Sprung vom hölzernen Pflug zur automatisierten Stahlfabrik vorsah und möglich machte. Dieser Traum war dringlicher und vielleicht auch grundsätzlicher als der Traum vom besseren Leben; denn-so paradox das klingt-man glaubte, daß das bessere Leben aus der Stahlfabrik hervorgehen würde. Die Revolution war ein Hochofen, kein Garten.Nachrichten aus Magnitogorsk.ZeitschriftenaufsatzI96020628StadtentwicklungStadtgeschichteStadtbaugeschichteWirtschaftsentwicklungEisen-Stahl-IndustrieSozialismusLebensqualitätWirtschaftsgeschichteStadtutopie